Sonntag, 3. August 2014

Arbeiten auf einer Farm - Woche III

Die neue Woche bringt Arbeitstechnisch nicht wirklich Abwechslung mit sich.
Es bleibt beim Stöcke und Steine einsammeln.

Am Montagmorgen hatten wir mit Clint (den Farmmanager) abgesprochen, dass 2 Freunde mit in der Unterkunft übernachten können. Und am Abend kamen dann Jelena und Andi mit ihrem kleinen weisen Flitzer vorbei und haben einiges an Geschichten mitgebracht.
Bis halb 12 haben wir mit den Beiden gequatscht, die nach 2 ½ Monaten auf der Kartoffelfarm das Handtuch geworfen haben und dann einmal quer durch Australien am Uluru [das ist der große berühmte Stein ;-)] vorbei bis nach Darwin gereist sind. Von dort aus ging es für die Beiden dann an der Westküste runter in Richtung Perth. Und jetzt haben sie bei uns einen kleinen Zwischenstopp eingelegt. Nach so vielen zurückgelegten Kilometern gibt es so einiges zu erzählen. Und auch das Einhorn, was wir Jelena damals in der Cosy Corner geschenkt haben, ist noch mit auf Tour. Es ist inzwischen eher grau als weiß, aber es ist und bleibt ein Hingucker.

Trotz unseres Besuchs mussten wir am Dienstag wieder früh aus den Federn. Da kam dann doch etwas Neid auf, dass die Beiden liegen bleiben konnten. So langsam kommt der Drang zum Weiterreisen wieder in uns durch [nicht nur wegen dem Ausschlafen].
Wir haben auch die Gelegenheit genutzt, um bei Clint nachzufragen, ob er nicht jemanden kennt, der den Zweien eine Arbeitsstelle anbieten kann. Er will sich umhören…
Nach 8 Stunden Steinen einsammeln ging es dann wieder zurück zur Unterkunft, wo eine Überraschung auf uns wartete. Jelena und Andi hatten das Holz fertig gehackt und fein aufgeschichtet und im Ofen brannte ein gemütliches Feuer. Da macht das „nach Hause“ kommen Spaß. Clint hat sich an diesem Tag nicht mehr blicken lassen und so haben die Beiden beschlossen noch eine Nacht hier zu verbringen. Ich glaube das fließende (warme) Wasser und ein festes Dach über dem Kopf hat diese Entscheidung für sie auch recht einfach gemacht.

Am Mittwoch kam Clint dann mit schlechten Nachrichten: keine Arbeit für Jelena und Andi. 
Also hieß es Abschied nehmen und dann ging es für uns zurück auf das Feld, die Steine rufen. Außerdem haben wir erfahren, dass wir morgen wieder auf John´s Farm arbeiten sollen. Das heißt für uns gibt es mal wieder einen straffen Zeitplan am Abend. Zum Glück waren wir mit den Stöcken und Steinen schneller fertig als gedacht und wir konnten etwas früher in den Feierabend gehen. Natürlich nicht, ohne uns vorher noch ein letztes mal so richtig festzufahren. Dave hat aber den Traktor aus dem Schlammloch gerettet und ich denke vor allem auf diesem letzten Feld haben wir doch einen recht bleibenden Eindruck hinterlassen. Denn eins ist sicher, die Gerste dort richtet sich definitiv nicht wieder auf. 


Nun ging der Stress los. Es hieß schnell nach Jurien Bay fahren, einkaufen und zurück fahren bevor es dunkel wird. In der Dämmerung sind die Tiere immer recht aktiv und haben den Drang auch das öffentliche Verkehrsnetz zu nutzen. Natürlich sind wir pünktlich zu Dämmerungsbeginn zurückgefahren und haben unterwegs so einige Kängurus, Hasen, Eulen… gesehen. Wir waren froh, als wie endlich wieder bei der Unterkunft auf Clint´s Farm waren. Dort hieß es alles ins Auto räumen, dass wir zur anderen Unterkunft bei John´s Farm fahren können. Irgendwann gegen um 8 waren wir dann Abreisebereit und sind losgefahren in den dunklen Abend. Wir hatten leichte Orientierungsprobleme, denn als wir zur Farm gefahren sind, ist John vor uns gefahren und wir haben nur halbherzig auf Abbiegungen und Straßennamen geachtet. Noch dazu war es jetzt dunkel. Das Navigationsgerät hat seine Mitarbeit komplett verweigert und so sind wir immer der Nase nach quer über staubige Straßen in die hoffentlich richtige Richtung gefahren.
Wider Erwarten sind wir zum Schluss tatsächlich auf der richtigen Straße rausgekommen und konnten kurz nach um 9 alle unsere Sachen in die Unterkunft schleppen. Die 2 Mitbewohner dort waren etwas verwundert, dass wir wieder da sind, aber was soll´s.

Den gesamten Donnerstag haben wir im Garten um John´s Haus verbracht. Es hieß mal wieder Rasen mähen, Unkraut zupfen, Kehren und aufräumen. Na so haben wir uns die Farmarbeit nicht vorgestellt. Aber wir haben nicht wirklich eine Wahl. Wir brauchen das Geld und müssen unsere restlichen Tage erarbeiten. Also hieß es Augen zu und durch.

Auch den Freitag durften wir im Garten verbringen. Immerhin spielt das Wetter mit und wir können zwischendurch die Sonne genießen. Inzwischen haben wir auch noch eine recht einnehmende Hecke zurückgestutzt und alles geharkt und fein säuberlich gekehrt. Immerhin konnten wir am Nachmittag tatsächlich mal etwas Farmarbeit nachgehen. Ein Zaun musste entfernt werden. Also hieß es alle Pfeiler aus dem Boden ziehen und das Drahtgeflecht fein säuberlich zusammenrollen, denn der Draht soll noch einmal verwendet werden. Klingt recht einfach, wurde aber mit zunehmender Größe der Rolle immer schwieriger und unhandlicher. Aber irgendwie haben wir er dann doch geschafft, dass wilde Drahtmonster zu bändigen. Zum Schluss mussten wir noch einen alten Holzpfahl aus dem Boden ziehen. Jono (der Festangestellt der Farm) hatte uns erklärt, dass irgendwo am unteren Ende des Pfahls eine Disk [=Scheibe] ist, die der ganzen Konstruktion Stabilität gibt. Also haben wir mit dem Radlader gebuddelt so gut es ging. Aber keine Disk in Sicht. Nach weiteren erfolglosen Grabversuchen haben wir es dann aufgegeben und das Loch so gut es ging wieder zugeschoben. Falls es eine Disk gibt, dann hat sie sich sehr gut versteckt.


Und dann hieß es für uns endlich Wochenende. Das erste Mal 2 Tage nacheinander frei. 
Und was macht man da – natürlich nichts. 
Wir haben einfach mal ausgespannt, rum gegammelt und das immer besser werdende Wetter genossen.
Achso, wir haben doch etwas gemacht. 
Ganz Thüringer Art haben wir natürlich auf dem Holzkohlegrill Würstchen gebraten. Zu gerne würde ich an dieser Stelle Roster (Rostbratwurst/Bratwurst) schreiben, aber die australischen Würstchen kommen nicht ansatzweise an das geliebte Original aus der Heimat ran. Und auch die Holzkohle lässt zu Wünschen übrig.

An dieser Stelle, wollen wir uns noch einmal bei Markus und Gesa bedanken, die uns den guten Jamie (so heißt der Grill) damals in Mt. Barker (SA) überlassen haben.
[ich hoffe Ihr Zwei lest das - Danke!]

Nach 3 Wochen, haben wir auf John´s und Clint´s Farm so gut wie alle Felder von Steinen befreit.

Allerdings hat John nicht wirklich richtige Aufgaben für uns und beschäftigt uns nur in seinem Garten. Das geht uns ganz gewaltig gegen den Strich und wir hoffen, dass nächste Woche richtige Aufgaben auf uns warten. 

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