Montag, 25. August 2014

Shark Bay

Kurz nach 7 wurden wir durch die lieblichen Klänge des Notstromaggregates unseres Nachbars geweckt. So startet man doch gerne in den Tag. 
Nach der ganzen Morgenroutine, einem ausgiebigen Frühstück und einem kleinem Kartenstudium ging es weiter in Richtung Shark Bay (=Hai Bucht). Auf den 300 km dorthin haben wir nicht wirklich irgendetwas Spektakuläres entdecken können. Die Straße schlängelt sich durch den australischen Busch und der Dreck und Sand am Straßenrand färbt sich langsam im typischen Rot-Ton, den man von allen Bildern aus den Reiseführern kennt.

Nach unendlichen monoton an uns vorbei rauschenden Büschen konnten wir dann endlich abbiegen auf die Straße, die uns nach Shark Bay führt. 150 holprige Kilometer (das holpern haben wir auf die Straße geschoben, was sich später allerdings als Irrtum herausstellte) später kamen wir endlich an unserem heutigen Tagesziel an: Denham, die einzige Stadt in Shark Bay. 
Dort wurden wir bei bestem Wetter vom türkis-blauem Meer empfangen. Wie immer ging es zuerst zum Infozentrum, um sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Danach haben wir dem Wellenrauschen gelauscht und nebenbei die neu erworbenen Karten studiert. Heute wollen wir im National Park übernachten und auf den Weg dorthin die Touristenattraktionen mitnehmen. Aber erst einmal hieß es Mittag essen. Also saßen wir bei strahlendem Sonnenschein am Strand und haben unser Hänchenschnitzel gemummelt und einfach jeden Moment genossen. 

Eigentlich wollten wit weiter in den angrenzenden National Park fahren, aber das holprige Fahren, was wir schon auf dem Weg bis hierher vernommen haben, wollte nicht verschwinden und langsam mussten wir uns eingestehen, dass es mal wieder an unserer Roose liegt. Also fuhren wir direkt zum örtlichen Mechaniker. Der musste uns aber auf Grund einer kürzlich durchgeführten Knie-Op zu einem anderen Mechaniker weiterschicken. Dort mussten wir mal wieder unser Auto stehen lassen, bis jemand Zeit dafür findet. 
Also sind wir zu Fuß in Richtung Strand gelaufen und haben uns die Zeit etwas vertrieben. Da wir öffentliche Duschen entdeckt haben, konnten wir direkt die Gelegenheit nutzen und endlich mal wieder kalt duschen. Aber bei 30C° Außentemperatur (man beachte, dass es immer noch Winter ist) kam sogar mir das Wasser, wider Erwarten, angenehm warm vor. Frisch geduscht ging es zurück zur Werkstatt. Der Mechaniker meinte, dass die Stecker, die auf die Zündkerzen gesteckt werden, schon recht alt aussehen und wahrscheinlich die Probleme verursachen. Er kann die Teile für uns bestellen und voraussichtlich Mittwoch wechseln. 
Ok, also heißt es 2 Tage Zwangsaufenthalt für uns, aber bei schönsten Wetter und strahlend blauem Wasser kann man sich schlimmeres vorstellen. 
Da das Auto nur unrund läuft und etwas ruppig fährt können wir es trotzdem weiter nutzen. Unseren Plan, im National Park zu schlafen, haben wir verworfen, da man den Campingplatz nur über eine sandige Straße erreicht, wo man vorher den Reifendruck ablassen müsste. Wir wollen dem Auto nicht noch mehr zumuten als nötig und entscheiden uns für einen Campingplatz außerhalb der Stadt. Um hier übernachten zu dürfen müssen wir zwar auch 10$ blechen, dass ist aber immer noch billiger, als in einem der Caravanparks in der Stadt für 30$ einzuchecken. Am heutigen Schlafplatz angekommen wurden wir von einer wunderschönen Kulisse begrüßt, die tatsächlich 10$ Wert ist. Ein kleiner Fluss fließt in das Meer, in dem die Sonne gerade blutrot untergeht - ein Traum. 2 weitere Camper stehen mit uns hier und wir fühlen uns nicht ganz so verloren. 

Fernab von den große Städten und dem vielen künstlichen Lichtern erstreckt sich über uns ein wunderschöner Sternenhimmel, den wir jedem Fernsehprogramm vorziehen. Kurz vor dem zu Bett gehen, habe ich noch eine Huntsman (Spinne) entdeckt, die gerade versucht hat ins Auto zu krabbeln. Nico konnte die ganze Situation aber klären und ich bin dabei noch halbwegs ruhig geblieben [jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mit diesen achtbeinigen Ungeheuern etwas auf Kriegsfuß stehe]. Ich werde jetzt sicher 2-mal überlegen, ob wir nach Einbruch der Dunkelheit die Autotüren auflassen, um den Innenraum abzukühlen. 
Da schwitz ich lieber über Nacht, als das Bett mit achtbeinigen haarigen Tierchen zu teilen.


Gute Nacht

nur so zur Information: 
trotz des spektakulärem Namen "Shark Bay" konnten wir noch keinen einzigen Hai erspähen



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen