Montag, 31. August 2015

Kilometer nach Kilometer

Mal wieder liegen viele Kilometer durch das Westaustralische „Nichts“ zwischen uns und unserem Ziel: Broome.Immerhin gibt es einen sehenswerten Zwischenstopp, der 80Mile Beach.Kurz beschrieben:Traumhaft blaues Wasser und viele Angler.

Broome ist aber immer noch zu weit weg, um es heute zu erreichen. Wir verbringen die heutige Nacht allein auf einer der unzähligen Rastplätze und bestaunen den Sternenhimmel am Lagerfeuer. 

Sonntag, 30. August 2015

Ab jetzt wird alles neu und unbekannt

Nach den schönen Tagen im Karijini National Park geht es weiter nach Port Hedland. Hier hieß es für uns letztes Jahr „Endstation“.
Nach dem obligatorischen Besuch in der Touristen-Information ging es zur kostenlosen Dusche.

Nach einem Einkauf starten wir in Richtung Broome. Ab jetzt wird alles neu und unbekannt.

Die Nacht verbringen wir natürlich auf einem kostenlosen Campingplatz. Hier schläft man inmitten einer Kuhherde und hat direkt das Bedürfnis wiederzukäuen. Wir wiederstehen und genießen lieber den Sonnenuntergang bevor wir in den Van klettern.

Samstag, 29. August 2015

Wir sind wieder hier…

Am 27. haben wir wieder einiges an Strecke hinter uns gebracht. Auf dem Weg tanken wir in Paraburdoo und fahren dann weiter nach Tom Price. Dort kaufen wir Vorräte für die nächsten Tage und tanken noch einmal.


Dann geht es endlich zum Karijini National Park, der auf unserer „Das schauen wir uns definitiv nochmal an-Liste“ stand.
Am Nachmittag bezahlen wir für 2 Nächte einen Stellplatz im Park und bereiten die Verpflegung für den nächsten Tag vor.

Am Freitag steht dann wandern/klettern auf dem Programm. Zuerst müssen wir allerdings ans andere Ende des Parks. Da die „dirt roads“ (=unbefestigte Straße) durch den Park selbst für Allradfahrzeuge nahezu unzumutbar sind, müssen wir 100km Umweg fahren. Die letzten 25km sind trotz allem unbefestigt, also nicht betoniert, und wir werden heftig durchgeschüttelt. Der ganze Aufwand ist es aber Wert.

Zuerst bewandern wir den „Hancock Gorge“, den wir im letzten Jahr schon so toll fanden. Und auch dieses Mal waren wir wieder total beeindruckt, was die Natur so alles  schafft. Um ans Ziel zu gelangen schwimmen wir durch eiskaltes Wasser, tief unten in der Schlucht und wir haben das Gefühl, als würden 1000 kleine Nadeln in unsere Haut stechen. Ich würde es immer wieder machen! 

Da wir euch aber auch noch was Neues berichten wollen, haben wir uns noch in den „Weano Gorge“ gewagt. Den hatten wir letztes Jahr nur von der Aussichtsplattform bewundert. Zuerst hat uns eine Engstelle, an der man scheinbar wieder nur mit schwimmen weiterkommt etwas abgeschreckt. Aber als eine 6-köpfige Familie mit 2 ziemlich jungen Kindern einfach am Rand durchgelaufen ist, haben wir uns auch getraut. Da hilft nur Kamera über den Kopf halten und hoffen, dass es nicht zu tief wird.
Die letzten Meter zum sogenannten „Handrail Pool“ waren anstrengend und wir würden es wahrscheinlich nicht noch einmal riskieren. Über glitschige Steine und Felsen muss man die letzten Meter senkrecht an einer Wand runter klettern. Einziges Hilfsmittel ist ein, an den Fels geschraubtes, Geländer (daher auch der Name „Handrail“=Handlauf/Geländer). Keine sehr sichere Angelegenheit und sicherlich auch nicht für jedermann geeignet. Entlohnt wird man allerdings mit einem wunderschönen Wasserbecken, um das sich die Felswände meterweit in die Höhe erstrecken. 

Da wir einmal so weit waren, haben wir uns noch bis zum Ende des bewander-/-kletter-/-schwimmbaren Teil der Schlucht gewagt. Jedes Mal aufs Neue ist es eine Überwindung in das kalte Wasser zu gehen, aber die Aussicht nach der kalten Tortur ist es jedes Mal wert.

Nachdem wir Beide wieder unbeschadet am „Wanderbereich“ der Schlucht ankommen sind, sind wir froh, dass wir alles heil überstanden haben.
Um uns zu Erholen machen wir ein Picknick an einem kleinen Wasserbecken. Wir genießen die Natur um uns und die Sonne auf unserer Haut.

Das härteste steht uns noch bevor: wieder aus der Schlucht hoch krakzeln. Morgen werden wir beide bestimmt einen schlimmen Muskelkater haben.
Nach dem Abendessen unterm Sternenhimmel kuscheln wir uns ins Bett und gönnen unseren Gliedern die wohlverdiente Ruhe.
Mitten in der Nacht heulen Dingos direkt neben unserem Van. So etwas haben wir beide noch nie gehört. Aber kurz darauf kehrt wieder Ruhe ein und wir sinken zurück in den Schlaf.
Natürlich haben wir am nächsten Tag wie erwartet Muskelkater, aber das hält uns nicht davon ab, den Dales Gorge zu erkunden. Ja, der Name sollte euch bekannt vorkommen, denn auch hier waren wir letztes Jahr schon.

Wieder ging es vom „Circular Pool“ 

zu den “Fortescue Falls“ 

bis zum „Fern Pool“

Das ganze Vergnügen wurde allerdings durch Übungen der Notfallrettungsgruppe gedämpft. Aber die neuen Rekruten müssen ja irgendwann einmal für den Ernstfall üben. Das geht nun mal am besten direkt vor Ort. Und man konnte sich sicher sein, dass falls heute etwas passieren sollte, die Rettungsexperten direkt verfügbar sind.
Im Normalfall kann eine Rettung nach einem Unfall in einer der Schluchten bis zu 24 Stunden dauern, je nach dem an welcher Stelle etwas passiert und wie schlimm man verletzt ist.
Heute geht aber für uns alles gut und am Nachmittag erklimmen wir erschöpft aber glücklich den Rand der Schlucht. Nach einer Dusche im Inforamtionszentrum des Parks genießen wir den letzten Abend im Karijini.
Gute Nacht.

Mittwoch, 26. August 2015

Schnorchelspaß in der Coral Bay

Heute Morgen haben wir die 65km bis Coral Bay hinter uns gebracht. Dort werden wir von einem menschenleeren Strand empfangen. Wir schnappen das Schnorchelzeug und laufen zum Strand. Auf dem kurzen Weg hüpft uns noch ein Känguru vor die Füße, bevor es schnell im Gestrüpp verschwindet.

Die ersten Schritte ins Wasser waren vor allem für mich eine Überwindung, aber wenn man dann einmal drin war, war es auszuhalten. Man hat sich eh mehr auf die Unterwasserwelt unter einem konzentriert, als auf die Temperatur um einen.

Die öffentlichen Duschen, die wir noch vom letzten Jahr in Erinnerung hatten, sind inzwischen nicht mehr da. Also blieb uns als letzte kostenlose Duschmöglichkeit die Außendusche am Strand. Kein Wasserdruck, dafür Zuschauer, so wie wir es gern haben. Also wurde sich nur kurz ohne Schaum abgespült.

Danach fahren wir 450km zum nächsten Rastplatz. Exmouth werden wir dieses Mal auslassen. Auch wenn es dort wunderschön war, ist es uns den Umweg nicht wert.

Der Rastplatz bringt uns mitten in die Natur. Vögel zwitschern und ein lauer Wind rauscht im Gras. Zum Abendbrot kommt eine Herde Kühe vorbei gerannt. Wir wundern uns aber inzwischen auch darüber nicht mehr, man zuckt mit den Schultern und macht weiter, wo man aufgehört hat.

Nach Einbruch der Dunkelheit fällt eine Armee Mücken über uns her. Ein hoch auf unser Fliegennetz, dass wir wohlwissend bereits vor 2 Tagen angebracht haben.

Dienstag, 25. August 2015

Ziemlich laut aber mal wieder sehr beeindruckend...

Am Montag haben wir 350km hinter uns gebracht. 
Am Straßenrand ziehen grüne Landschaften und viele verschiedene Wildblumen vorbei. Gegen Mittag erreichen wir unser Ziel Carnarvon. 
Nach einem kurzen Besuch in der Touristen-Information gehen wir einkaufen. Unser nächstes Ziel ist der "1Mile Jetty", auf dem man gemütlich schlendern kann. Die ganze Konstruktion ist schon ziemlich marode und wahrscheinlich nicht mehr ganz so sicher, aber wenn die kleine Bimmelbahn noch darauf fahren kann, dann werden die Holzbalken wohl auch uns noch aushalten. Der Wind hat uns allerdings fast vom Steg gefegt.
Im Anschluss sind wir noch auf einen alten Wasserturm, der zur Aussichtsplattform umgebaut wurde, geklettert und haben den 360° Blick über die Stadt und das Meer genossen. Für die Nacht haben wir uns in einen Caravan Park einquartiert.

Am Dienstagmorgen gab es dann ein wenig Kultur. Nach dem Besuch im Space Museum sind wir 14$ ärmer, aber um viele interessante Fakten und tolle Eindrücke reicher. Unter anderem gab es eine Nachbildung der Apollo11 in der man virtuell den Start der Raumkapsel miterleben konnte. 
Danach ging es ab zu den hiesige Frucht-und Gemüsefarmen. Hier gibt es günstiges und frisches Obst und Gemüse.

Als nächstes standen 75km entfernte Blowholes (Blaslöcher) auf den Plan. Für alle, die sich unter diesem Begriff nichts vorstellen können. Blowholes sind Löcher in den Gesteinen an der Küste, durch die Meereswasser auf Grund der Wellen Meter weit in die Luft gepresst wird. Schon als wir ankamen, sahen wir Fontänen in die Luft spritzen. Ziemlich laut aber mal wieder sehr beeindruckend zu sehen. Und wenn man den Blick über das Meer schweifen lässt, kann man hier und da wieder Wale entdecken, die Wasser ausblasen oder springen. 

Das Wetter bringt uns langsam zum schwitzen. Im Van zeigt das Thermometer in der Sonne 45°C an, während es draußen angenehme 30°C hat. Wir kurbeln die Fenster runter und lassen uns den Fahrtwind um die Nase wehen. 
Kurz vor um 5 erreichen wir unser heutiges Nachtlager, einen kostenloses Campingplatz 65km vor Coral Bay. Wir richten uns ein und genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. 

Morgen geht es Schnorchel in Coral Bay, das erste mal ins Meer gehen, seit Monaten. Wie ich mich schon auf die kalte Dusche danach freue... brrr....


Bis dahin

Sonntag, 23. August 2015

Von Walen und Delfinen

Na wer kann sich noch an unser Wal- und Delfin-Erlebniss im Kalbarri National Park von letztem Jahr erinnern? 
Zur fast gleichen Zeit am gleichen Ort haben wir heute wieder Wale und Delfine in ihrer vollen Pracht genießen können. 
Wieviele Delfine zählt ihr im oberen Bild? 
Wir kommen auf 15...

Kurz vorher hat und der Pink Lake überrascht, in dem er dieses mal seinen Namen alle Ehre gemacht hat. Mussten wir uns letztes Jahr noch mit einem blassen Pink zufrieden geben, konnten wir und dieses Jahr an einem echten "rosa See" gar nicht satt sehen. Unglaublich was die Natur alles so hervor bringt. 

Nach einem kurzen Stop in dem Ort Kalbarri ging es weiter in den National Park zum  "Natural's Window" [Fenster der Natur]. Um dorthin zu gelangen, mussten wir unseren armen Van über eine ziemlich sandige Dirtroad schicken. Aber alle Zweifel waren um sonst. Der Wagen hält durch (hin, wie auch zurück) und bringt uns an einen wunderschönen Ort. 
Nach 12km durchgeschüttelt werden, werden wir mit einem atemberaubenden Ausblick über und in eine der Schluchten des Parks belohnt. Nach einem kurzen Fußmarsch gelangen wir zum touristischen Höhepunkt, dem Natural's Window. Auf jeden Fall eines unseres Highlights bisher. 



1000000 gefühlte Bilder später machen wir uns auf den Weg zum nächsten kostenlosen Campingplatz, der 75km entfernt ist. Außer einem (lebenden) Känguru am Straßenrand (totes Getier, sogenanntes "Roadkill" sieht man genug) ist auf der Fahrt dorthin nichts weiter zu berichten. 
Nach dem Abendessen legen wir uns ins Bett und lassen den Tag ausklingen.

P.s. heute gab es keinen einzigen Regentropfen

Samstag, 22. August 2015

Das freche Känguru

Nach einem Kaffee am Morgen mussten wir erst einmal wieder alles im Van verstauen. Diese Handgriffe werden aber hoffentlich bald zur Routine. 
Der Wind von der Nacht hat sich gelegt. Gegen um 9 starten wir in Richtung Geraldton. Während der Fahrt ziehen an uns grüne Felder und hier und da weitere mächtige Sanddünen vorbei. Das Wetter zeigt sich von einer besseren Seite als gestern und weit und breit kein Regen in Sicht.

Den restlichen Tag haben wir in Geraldton verbracht. Nach einem kleinen Einkauf, bei dem wie wahrscheinlich alle Einwohner von Geraldton, sowie alle Reisenden, die sich momentan hier aufhalten getroffen haben, sind wir zum gemütlichen nichts tun und rumlungern in der Sonne über gegangen. 
 - Reisen ist schön - 

Am Abend checken wie für 30$ in einen kleinen Campingplatz ein.  Nach dem Abendessen genießen wir den Sonnenuntergang und beobachten dann noch 2 Kängurus in einem Gehege auf dem Platz.  
Den Abend lassen wir bei einer Flasche Bier unter dem australischen Sternenhimmel ausklingen und krabbeln irgendwann ins Bett.
Sieht so aus, als wollte der Kamerad hier nicht fotografiert werden.

Freitag, 21. August 2015

On the road again... [wieder auf der Straße]

Da ist er, der erste Tag unseres Trips. 
Nach einem Kaffee beenden wir das Einräumen und verabschieden uns von dem Ort, der in den letzten Monaten unser zu Hause war. 
Der Regen ist unser Begleiter und so lassen wir mit trommeln auf dem Dach Perth hinter uns. 

Unser erster Zwischenstopp ist Lancelin. Ein Ort an dem man auf den riesigen Sanddünen Sandboarding machen kann. Das ist wie Snowboarden nur auf Sand. Das Wetter hat sich allerdings gegen uns verschworen und wir fahren unverrichteter Dinge weiter in Richtung Nambung National Park. 
Dort befindet sich die Pinnacle Dessert. Eine Wüste, die auf Grund ihrer Gesteinsformationen, die aus dem Boden ragen bekannt ist. Der Regen legt eine kurze Pause ein, so dass wir den Park zwar mit Wolken am Himmel, aber trocken besichtigen können. Zum glücklich kann man das Areal mit dem Auto auf einem kurzen Rundweg befahren. 
Empfohlen wird, dass man die Pinnacles bei Sonnenauf- oder Untergang  besucht, aber so lange wollen wir nicht warten. Bei dem Wetter ist sowieso fraglich, ob es über haupt einen schönen Sonnenuntergang gibt. Also geht es weiter in Richtung Nachtlager, das befindet sich direkt am Strand. Wir sind begeistert von der Lage des kleinen kostenlosen Rastplatzes direkt am Meer.

Nachdem uns der Wind aber bis um 1 nicht schlafen ließ und den Van mit uns hin und her schaukelt, fahren wir an eine windgeschütztere Stelle  und können endlich schlafen.

Donnerstag, 20. August 2015

Long time no see… [lange nicht gesehen]

Asche auf mein Haupt. Mal wieder habe ich unseren Blog und damit auch euch viel zu sehr vernachlässigt. 

Aber das Warten hat sich dieses Mal (hoffentlich) gelohnt.


Über die letzten Arbeitswochen gibt es nicht allzu viel Spannendes zu berichten. Wir haben viel Zeit, unserer Meinung nach viel zu viel Zeit, im Schrauben-Container verbracht. Wie der Name es bereits vermuten lässt, ist das ein Container voll mit den verschiedensten Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben, Dübeln und vielem mehr. Unsere Aufgabe war es, Ordnung in das ganze durcheinander zu bringen. Also saßen wir von früh bis Abend in diesem Container und haben sortiert und aufgeschrieben. Und mit jedem Tag wurden wir etwas mehr verrückter, denn wenn man den ganzen Tag nur Schrauben um sich und vor sich hat, dann schaltet das Hirn irgendwann einfach ab.

An den letzten Tagen durften wir wieder Kranteile streichen, aber das macht uns inzwischen auch nicht mehr wirklich Spaß.
Und vielleicht habt ihr es schon rausgelesen, am 7. August haben wir uns nach 20 abwechslungsreichen  Wochen von der australischen Arbeitswelt verabschiedet.

In der Zwischenzeit haben wir uns einen Van gekauft [im letzten Jahr haben wir noch steif und fest behauptet, dass wir uns NIE ich wiederhole NIE einen Van kaufen].

Denn nach einigem Hin und Her und vielem Überlegen und Messen mussten wir uns leider eingestehen, dass unser Ford wohl nicht das ideale Gefährt zum Reisen ist. Mechanisch ist der kleine Flitzer ein Traum und wir geben ihn auch ungern her, aber das Auto bietet einfach nicht genug Platz für 2 Rucksäcke, 2 Menschen und genügend Vorräte an Wasser, Benzin und Lebensmitteln. Zwischenzeitlich hatten wir uns überlegt, das kleine Auto zu behalten und im Zelt zu übernachten, aber, wie so ziemlich immer im Leben, siegt doch die Bequemlichkeit und so kommt es, dass wir seit dem 28. Juli stolze[?] Besitzer eines weisen Mitsubishi Vans sind.

Die Autosuche in Australien ist so eine Sache und wir könnten uns jedes Mal aufs Neue über die Australier aufregen. Keiner Antwortet auf Anfragen, wenn mal einer antwortet, dann muss man hoffen, dass der Kontakt solange aufrecht bleibt, bis man einen Ort, ein Datum und Zeit in Erfahrung bringen konnte und wenn man Glück hat trifft man dann auch noch am vereinbarten Tag, zur vereinbarten Zeit am richtigen Ort jemanden an. Hat man diese Schwierigkeiten überwunden kommt es zum nächsten Knackpunkt: das zu besichtigende Auto beziehungsweise in unserem Falle den zu besichtigenden Van.
Der eine kratzt schon an den 300.000km, beim nächsten quietschen alle Riemen. Ein anderer sieht eigentlich perfekt aus, ist aber ein fahrendes Raucherzimmer und und und

Schlussendlich haben wir dann einen Van von einer französischen Bagpackerin gekauft und damit gleich 2 unsere Grundregeln gebrochen.
1. Kaufe niemals von einem Bagpacker
2. Traue keinem Franzosen

Egal, der Van hat mit Abstand den saubersten und ruhigsten Motor, den wir je gesehen haben und im hinteren Teil befindet sich bereits ein Umbau, so dass man bequem im Van schlafen könnte. Äußerlich ist und bleibt der Wagen allerdings ein großer weißer Kasten mit Rädern. Und weil man nicht alles haben kann und wir auch nicht ewig weitersuchen wollten, haben wir auch noch 2 weitere Kompromisse gemacht. Der Van hat keine Servolenkung und auch keine Klimaanlage. Mit Ersterem können wir beide leben, denn das ist unserer Meinung nach eine Gewöhnungssache, aber ob die fehlende Klimaanlage so ein guter Kompromiss ist, da sind wir uns noch nicht ganz so sicher. Immerhin wollen wir in den Norden fahren, wo es selbst im Winter immer noch angenehme 25 Grad hat. Wir werden sehen…

Der Umbau im hinteren Teil des Vans war gut durchdacht und auch gar nicht so schlecht ausgeführt und eigentlich war alles ganz funktional, aber wie diese wahnsinnigen Deutschen nun mal sind, mussten wir alles doch noch etwas besser  und optimaler machen.
Also haben wir kurzerhand alles aus dem Van ausgebaut und von vorne begonnen. Der Aufwand hat sich unserer Meinung nach aber gelohnt.

Am Wichtigsten war uns ein Gitter, dass den hinteren Bereich von der Farhrerkabine trennt. Ich weiß gar nicht so wirklich, wie man das im deutschen nennt.  Im Falle einer Vollbremsung ist man so vor herumfliegenden Gegenständen Geschütz. Neu hätte uns dieses Gitter um die 500$ gekostet. Auf Grumtree [ähnlich wie Ebay Kleinanzeigen] haben wir dann ein gebrauchtes für 50$ gefunden. Dieses haben wir dann in Bindoon [na, bei wem klingelt es? Ja, das ist der Ort, in dem wir letztes Jahr Mandarinen gepflückt haben] abgeholt. Als wir das Gitter am Abend einbauen wollten, mussten wir feststellen, dass es zu groß ist. Da bleibt nur kürzen. Nach der Arbeit haben wir bei unseren Schweißern kurzerhand das Gitter zerschnitten und auf die Richtige große angepasst. So einfach kann es sein, wenn man alle Werkzeuge zur Hand hat.

Wir haben auch ein ausziehbares Bett gebaut, das tagsüber als Sofa genutzt werden kann. Dazu haben wir schweren Herzens unser Bettgestell zersägt und etwas umgebaut, so dass die Lattenroste ineinander verschiebbar sind. Zum Glück hat alles gepasst, wie es geplant war.

Wir haben einen neuen Schrank eingebaut, der gleichzeitig auch als Tisch genutzt werden kann.

Außerdem haben wir den Himmel neu bezogen und kleine LED-Lichter eingebaut, die über eine mini Solarplatte auf dem Dach betrieben werden. Alles Dinge, die uns die Nerven und auch einige Tage geraubt haben, sich schlussendlich aber auszahlen.

Die Scheiben waren schon getönt, aber die Folie war schon sehr zerknittert und nicht ideal aufgebracht und wir dachten uns, das können wir doch besser. Es stellte sich heraus, dass wir es nicht besser können. Immerhin ist unsere Scheibentönung einigermaßen akzeptabel und wir geben uns mit dem erreichten zufrieden. Im Leben lernt man nur dazu und diesmal haben wir gelernt, dass wir NIE WIEDER Scheiben selber bekleben werden.

Den Umbau haben wir größtenteils nach der Arbeit auf dem Firmengelände gemacht. Dort durften wir alle Werkzeuge nutzen und hatten freie Auswahl bei den Materialabschnitten die so anfallen. Natürlich hatten wir in der Zeit, die wir im Schraubencontainer verbracht haben vorrauschauend genügend Schrauben für den Umbau eingepackt.

Während der ganzen Zeit haben wir versucht den Ford zu verkaufen, aber irgendwie wollte das nicht so wirklich klappen. Aber letzten Endes haben wir den kleinen Flitzer doch noch an den Mann gebracht und sind so gut wie abreisefertig.
Die letzte Nacht verbringen wir im Van. Eine Test-Nacht sozusagen.

Wir müssen noch ein paar Kleinigkeiten in und um den Van erledigen und dann kann es morgen früh (21. August), na gut, sehen wir es realistisch es wird wohl doch eher Mittag werden, losgehen in ein neues Abenteuer. 
Ein Abenteuer, dass sich Leben nennt.