Donnerstag, 17. September 2015

Ein wunderschönes Fleckchen Erde

Bevor wir am 15. September zu den kleinen „Litchfield National Park“ 120 Kilometer entfernt von Darwin aufbrechen, gehen wir noch einmal einkaufen. Als wir Darwin hinter uns lassen hängen über der Stadt riesige Wolken. Und tatsächlich fallen ein paar Tropfen auf unsere Scheibe.

Im Gegensatz zum „Kakadu National Park“ oder allen anderen Parks in West Australien, muss man beim „Litchfield National Park“  keinen Eintritt bezahlen. Man zahlt lediglich für die Übernachtung auf dem Campingplatz. Aber auch das ist im Vergleich zu allem, was wir bisher kannten, sehr billig. 6,60$ pro Person pro Nacht für einen Campingplatz mit Toilette und Dusche 300 Meter von einem Wasserfall entfernt.

Wir richten uns auf einem der letzten freien Plätze ein und gönnen uns dann ein erfrischendes Bad in dem Pool unter dem Wasserfall. Erst hinterher erfahren wir, dass erst vor ein paar Tagen ein Tourist von einem Süßwasserkrokodil gebissen wurde, das sich immer noch im Pool aufhält. Um das aber richtig zu stellen, der Tourist muss dem Krokodil wohl zu aufdringlich geworden sein, denn eigentlich sind Süßwasserkrokodile nicht aggressiv oder greifen ohne Grund an, da sie dazu schlicht weg viel zu faul sind.  

Am Abend lauschen wir dem kreischenden Konzert der Kakadus, bevor wir ins Bett klettern.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf zum „Walker Creek“ [= Bach], denn die Karte sagt, dass man hier schwimmen kann. Als wir dann aber am besagten Bach ankamen, mussten wir feststellen, dass  das Wasser nur knöcheltief ist. Mehr als ein „Flachköpper“ ist nicht drin, darauf verzichten wir aber dankend. Stattdessen wandern wir ein paar Meter an dem kleinen Wasserlauf entlang und genießen das Plätschern des Wassers.

Der nächste Stopp sind die „Cascades“ [=Kaskaden], die man nach einer 1.5 Kilometer langen Wanderung durch tropische Wälder erreicht. Das Wasser ist immerhin tief genug um sich zu erfrischen.
Das ist leider auch der einzige kleine Felspool auf der ganzen Wanderung, der sich für eine „Ganz-Körper-Erfrischung“ anbietet.
Der Rest der Kaskaden läuft flach über riesige Felsformationen und hat über Jahr die Steine so bearbeitet, dass sie für uns ganz unreal aussehen.
Nach einem weiteren Kilometer durch trockenere Graslandschaften kommen wir wieder am Van an.

Wir fahren zu dem Campingplatz direkt am Wasserfall und machen uns auf zur letzten Wanderung für heute. Diese führt über den „Wangi-Falls“ entlang und bietet schöne Aussichten auf den Park, den Wasserfall selber sieht man aber nicht. Zur Belohnung gönnen wir uns ein erfrischendes Bad im Pool unter den Fällen – trotz immer noch frei laufenden Krokodil.

An diesem Abend haben wir Besuch von einem kleinen Känguru. Es hat anscheinend keine allzu große Angst vor Menschen und ist auch gar nicht Fotoscheu. 
Bevor wir zu Bett gehen, „singen“ uns die Kakadus noch ein Gute-Nacht-Lied. So schöne Vögel, aber das „singen“ sollten sie lieber lassen…

Am nächsten Tag machen wir uns auf zu den „Tjaetaba Falls“. Nach einer recht schweißtreibenden Wanderung kommen wir endlich oberhalb des Wasserfalls an. Der untere Bereich ist leider nicht zugänglich. Wir gönnen uns eine Abkühlung in einem kleinen Pool, von dem aus das Wasser in die Tiefe stürzt.

Der nächste Wasserfall („Tolmer Falls“) ist leider nicht so schön und wir fahren schnell weiter zu dem „Tabletop Swamp“ [=Überschwemmungsbereich]. Von hier aus kann man eigentlich alle möglichen Vogelarten der Region beobachten, aber da der Bereich über die Trockenzeit schon zu sehr ausgetrocknet ist, stochern im trockenen Schlamm nur noch ein paar letzte verzweifelte Vögel mit ihren Schnäbeln nach essbarem.

Wir fahren weiter zu unserem Highlight des Parks, das wussten wir zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht. Hinter dem Namen „Buley Rockholes“ versteckt sich ein wunderschönes Fleckchen Erde, das man, sollte man die Gelegenheit haben, nicht verpassen sollte.
Das Wasser läuft hier über viele kleine Stufen und sammelt sich in kleinen Felspools, die teilweise sogar tief genug sind um hineinzuspringen. Hier sucht man sich eine schöne Stelle, schließt die Augen und genießt. Das Wasser umfließt einen sanft und das Plätschern entspannt die Seele. Hier könnte man es ewig aushalten.

Aber wir wollen noch einen letzten Wasserfall besichtigen, also verabschieden wir uns schweren Herzens von diesem schönen Ort und fahren weiter zu einem Campingplatz, der in der Nähe der „Florence Falls“ liegt. Nachdem wir uns gestärkt haben, machen wir uns auf den kurzen Weg zu dem Wasserfall.

Zwei große Wassersäulen fallen nieder in das Becken und bringen ständig Nachschub an frischem, klarem Wasser. Wir schwimmen unter die Fälle, wo man kaum noch sein eigenes Wort verstehen kann. Das Wasser rauscht um einen herum und feiner Nebel verschleiert uns die Sicht. Ein toller Abschluss für diesen National Park.

Morgen reisen wir weiter, zurück in Richtung Katherine und von dort aus unserem nächsten großen Ziel entgegen – Cairns.

Liebe Grüße und denkt daran, solltet ihr einmal in der Nähe des „Litchfield National Parks“ sein, dann verpasst bloß nicht die „Buley Rockholes“.

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