Mittwoch, 14. Oktober 2015

Vom "Himmel auf Erden..."

Nach einer ruhigen Nacht starten wir am nächsten Morgen zum „Conway Range National Park“. Hier machen wir eine Wanderung zu einem abgeschiedenen Strand. Der Strand besteht aus vielen angespülten Steinen und Korallen und es klingt ganz interessant, wenn sich das Wasser über die vielen kleinen Steine zurückzieht, bevor die nächste Welle über sie herüber rollt. 
Nach der kurzen Pause am „Coral Beach“ [=Korallen Strand] laufen wir das letzte Stück bis zu einer Aussichtsplattform, von der aus man auf einen Teil der „Whitsunday Inseln“ sieht. Die ganze Inselgruppe besteht aus insgesamt 74 Inseln und ist bekannt für die traumhaften Sandstrände.
Wir genießen noch ein wenig den Blick, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Unterwegs sehen wir eine kleine Schlange, die in den vielen Blättern perfekt getarnt ist. Ich habe sie nur entdeckt, weil sie zu laut geraschelt hat. Wir lassen sie in Frieden weiter ziehen und gehen zurück zum Van.

Wir checken für heute in den günstigsten Campingplatz ein. Für 30$ die Nacht darf man hier stehen und die Toiletten und Duschen benutzen. Für die Stadt allerdings ist das schon fast ein Schnäppchen. Reisende, die in einem gemieteten Fahrzeug unterwegs sind, bekommen sogar noch einmal Rabatt und zahlen nur 27$.

Wir lassen uns von der Dame an der Rezeption Flyer für die Tagestouren zu den „Whitsunday Inseln“ geben und gehen am Nachmittag eine Broschüre nach der anderen durch. Am Ende fällt unsere Wahl auf eine Tour, die 2 Strände anfährt und an 2 verschiedenen Stellen schnorchelt. Wir buchen für den nächsten freien Tag (Mittwoch) und hoffen, dass wir diesmal mehr Glück haben, als mit der Tour in „Cairns“.

Im Anschluss gehen wir noch einmal zur Rezeption und verlängern für 2 weitere Nächte. Die Dame war so freundlich uns den Rabat, der eigentlich nur für Mietcamper vorgesehen ist, zu gewähren. Danke :)

Den Rest des Tages haben wir damit verbracht das Auto aufzuräumen und sauberzumachen, Wäsche zu waschen und natürlich den Blog auf den neuesten Stand zu bringen. Leider versagt das Internet gegen um 9 den Dienst und ich gebe mich geschlagen.

Kurz vor Sonnenuntergang kommt uns eine Gruppe Enten besuchen. Wir freuen uns und füttern, wenn auch mit schlechtem Gewissen, etwas Toast.

Am Dienstag haben wir nicht allzu viel gemacht. Wir sind noch einmal durch „Airlie Beach“ geschlendert, das war aber auch schon das produktivste am heutigen Tage. Wir haben einfach mal entspannt. Muss ja auch mal sein. 


Am Mittwoch stand dann die „Whitsunday Tour“ an. 
Halb 8 wurden wir an unserem Campingplatz abgeholt und zum Hafen gebracht. Dort erhielten wir eine kleine Einweisung und unsere „Stingersuits“ (Stinger = giftige Quallenart). Das ist ein Anzug, der einen gegen Verletzungen durch giftige Quallen schützt. Da die „Stinger“-Saison im Oktober startet, wurden wir mit diesem modetechnischen Highlight ausgerüstet. Da der Touranbieter nur einen kleinen Bus zur Abholung aller Teilnehmer hat, mussten wir noch eine Stunde warten, ehe alle da waren und wir endlich an Bord gehen konnten. 
Wir nehmen auf den Plastesitzen Platz und verstauen unsere Sachen in den bereitgestellten wasserfesten Säcken. Dann schippert das Boot auch schon los in Richtung „Whitsunday Island“, die Hauptinsel der Inselgruppe.
Kaum sind wir aus dem Hafen, gibt unser Kapitän Vollgas und wir fegen über das Meer. Trotz Sitzplätze in der 3. Reihe bleiben wir trocken und können die Aussicht auf das blaue Meer und die kleinen Inseln genießen. Die Sonne scheint und es sieht so aus, als wird es ein toller Tag. Der Fahrtwind weht uns um die Nase und wir genießen die 45 minütige Fahrt bis zum ersten Stopp des heutigen Tages, die „Whitsunday Insel“. 
Da das Boot nicht direkt an dem kleinen Strand anlegen kann, werden wir mit einem Schlauchboot bis an den Strand gefahren. Von hier aus führt ein kurzer Wanderweg zu dem „Hill Inlet Lookout“. Und ganz ehrlich, hier bot sich uns ein wunderschöner Anblick. Vor uns erstreckt sich der „Whitehaven Beach“, einer der berühmtesten Strände Australiens, wenn nicht sogar der Welt. 
Weißer Sand soweit man sehen kann, das Meer ist traumhaft türkis-blau und die Sonne scheint. Der Ausblick ist schon fast zu schön, um wahr zu sein. Nur die Boote und die Unmengen an Touristen auf dem Strand trüben das idyllische Paradies. Wir sind leider nicht allein hier. 
Auch auf der Aussichtplattform herrscht ein harter Kampf um die beste Fotostelle.
Es ist wirklich hart sich von diesem schönen Blick loszureisen, aber wir haben nicht ewig Zeit und wollen unsere Füße auch noch einmal in den weisen Sand stecken. Nach einer weiteren kleinen Strecke erreicht man den Strand. Der Sand ist so unglaublich weich und fein, eindeutig ein Kamerakiller! Wir wagen es trotzdem für euch ein paar Bilder zu machen - Opfer müssen gebracht werden. Nico schwimmt durch das blaue Wasser während ich die Sonne genieße und den Augenblick für immer in mich aufnehme.
Das ist momentan mein persönlicher "Himmel auf Erden".
 Leider ist es dann schon wieder Zeit zum Boot zurück zu kehren.
Dort wartet das Mittagessen bereits auf uns.

Nach dem Mittagessen ging es weiter zum ersten Schnorchel-Spot. Dort angekommen bekamen wir eine schnelle Einweisung, bevor wir uns in unsere „Stinger-Suits“ gezwängt haben. Nachdem sich jeder eine Brille und einen Schnorchel geschnappt hat, waren Nico und Ich die ersten im Wasser. Dort waren wir sofort umzingelt von hunderten Fischen. 
Einer unserer „Betreuer“ ist mit dem Schlauchboot rausgefahren und hat die Fische angefüttert. Das erklärt also die Unmengen an schuppigen Kameraden um uns. Dass die Tiere angefüttert werden, fand ich persönlich nicht so schön aber immerhin war es kein Toastbrot, sondern artgerechtes Futter. 
Das Highlight bei diesem Schnorchel-Gang war ein riesiger Fisch (natürlich kann ich euch nicht sagen, was es für eine Art ist) namens „George“, der in dieser Bucht lebt und eine kleine Attraktion für sich ist. Ehrlich Leute, der Fisch ist RIESIG!.

Leider ist der „Stinger-Suit“ nicht so gut isoliert wie ein normaler Neopren-Anzug und so ist mir ziemlich schnell kalt geworden und ich war froh, als es hieß: „Alle zurück zum Boot“.

Nach einer weiteren kurzen Fahrt waren wir am zweiten und gleichzeitig letzten Schnorchel-Punkt für heute. Hier kann man besonders gut Korallen und Schildkröten sehen. Wir schwimmen ein wenig vom Strand weg und sehen schon die erste Schildkröte, die gemütlich unter Wasser entspannt. Als wir ihr zu aufdringlich werden (ja, ja ich weiß, das soll man nicht machen, aber ehrlich, wann werde ich noch einmal die Chance haben einer Schildkröte so nahe zu kommen?) schwimmt sie los und wir folgen ihr in gebührendem Abstand. Kurz darauf entdecken wir auch schon die nächste Schildkröte. Wunderschöne Tiere und man könnte sie stundenlang beobachten, wenn es mir im Wasser bloß nicht immer so schnell kalt werden würde. 
Ich schnorchle noch eine Runde über die bunten Korallen bevor ich mich ergebe und mir am Strand ein kleines Fleckchen in der Sonne suche. Nico genießt den Unterwasser-Ausblick noch ein wenig länger.
Das Schlauchboot bringt uns wieder zurück zum Boot und wir kuscheln uns in unsere Jacken und genießen die Heimfahrt. Diesmal sind wir uns einig, dass die Tour ihr Geld (149$ pro Person) wert war. Glücklich kommen wir am Hafen von „Airlie Beach“ an und werden zu unserem Campingplatz zurück gebracht.
Wir genießen den letzten Abend und bereiten alles für morgen vor.

Bis bald und liebe Grüße

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