Mittwoch, 10. September 2014

Wir sind wieder hier...

Nach einer etwas unruhigen Nacht [wenn man direkt an der Straße schläft, war das zu erwarten] fahren wir weiter nach Bindoon. Hier besuchen wir erst einmal die Farm, auf der wir vor 2½ Monaten gearbeitet haben, leider war keiner da.
Wir genossen eine [gratis] warme Dusche in Bindoon und haben dann die restlichen 85 Kilometer nach Perth hinter uns gebracht. 

Wir sind wieder hier - Perth. 
Langsam beschleicht uns das Gefühl, dass uns die Stadt einfach nicht gehen lassen will.

Beim erstbesten Gebrauchtwagenhändler, der uns vor die Augen kam, haben wir angehalten. Hier gab es direkt einen weiteren harten Schlag ins Gesicht, mit der Registrierung eines anderen Bundesstaates hat das Auto für den Händler keinerlei Wert. Ja, auch die Händler wissen, wie hart der Test zur Ummeldung ist.
Wir beschließen erst einmal unsere Wäsche zu waschen und sitzen während der Wartezeit frustriert in unserem, wie wir inzwischen feststellen mussten, wertlosen Auto.
Um eine Unterkunft mussten wir uns auch noch kümmern. Im Auto schlafen wollen wir eigentlich nicht. Für den Nachmittag hatten wir einen Termin mit einem Mann ausgemacht, der ein günstiges Zimmer für uns hat. Zur vereinbarten Zeit fahren wir zur Adresse. Keiner ist da. Wir klopfen an der Tür aber niemand reagiert. Ok, versuchen wir es halt später noch einmal.
Wir durchforsten das Internet weiter nach günstigen Zimmern  ohne wirklich etwas Gutes und günstiges finden zu können.
Also versuchen wir es noch einmal bei der Adresse von heute Nachmittag. Wieder reagiert keiner und auch auf meine Nachrichten via Mail und SMS erhalten wir keine Antwort. Genervt geben wir uns damit ab, dass wir die heutige Nacht wohl doch im Auto verbringen werden und machen uns auf den Weg in einen Stadtteil, der etwas weiter von Perth´s Zentrum entfernt ist.
Unterwegs bimmelte das Handy, der Mann von der Unterkunft, er sagt, dass wir beim falschen Haus geklopft haben. Noch genervter drehen wir wieder um und geben dem Ganzen noch einen dritten Versuch. Diesmal treffen wir tatsächlich jemanden an. Ein älterer Herr begrüßt uns und zeigt und das Prachtexemplar von Zimmer, was für 130 $ pro Woche uns gehören könnte. Ein kleines Kabuff mit separater Tür, so dass man nicht durch das Haus muss, um ins Zimmer zu gelangen. 


Das zugehörige Haus ist sehr heruntergekommen, aber funktional. Den Spülkasten in der Toilette sollen wir mit gesammeltem Regenwasser aus tausenden Flaschen und Behältern füllen. Überall im Haus hängen Zettel, was man zu tun hat. „Licht aus!“; „Gas aus oder alle werden sterben“ und so weiter.



Die Umgebung um das Haus herum gleicht eher einer Müllhalde und genau deswegen ist das alles so perfekt für uns. Hier können wir das Auto ausräumen und alles was wir nicht mehr brauchen einfach hier liegen lassen und niemanden stört es.

Wir beschließen „einzuziehen“, bringen die nötigsten Sachen in das kleine Zimmer und lassen uns dann endlich ins Bett fallen. Natürlich auf unsere eigene Matratze, auf die Matratze von hier würde ich mich nicht freiwillig legen wollen.

Morgen wollen wir beginnen das Auto auszuräumen.

Gute Nacht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen