Donnerstag, 4. September 2014

Unbeschreiblich

Am Morgen machen wir das Auto fahrfertig und starten, nachdem wir uns einen unechten Sonnenaufgang angesehen haben, in Richtung Parkeingang. 
Ihr wundert euch, was ein unechter Sonnenaufgang ist? Ganz einfach, den echten Sonnenaufgang konnte man auf Grund der vor uns liegenden Bergkette nicht sehen. Jetzt erhebt sich die Sonne aber langsam hinter den Bergspitzen und ich Taufe das ganze Spektakel unechter Sonnenaufgang.

Da die Straßen im National Park größtenteils geteert sind, pumpen wir unsere Reifen wieder auf Normaldruck auf und füllen den Tank mit unserem Restbenzin aus den Kanistern. Danach geht es weiter zum Info-Zentrum, das hat aber zu. Also fahren wir zum Campingplatz und bezahlen für 2 Nächte. 
Welch Überraschung, die Betreuer dieses Campingplatzes sind, na wer errät es?, natürlich auch wieder Deutsche. 
Wir beschließen unser Zelt aufzubauen, was seit der Kartoffelfarm in Albany ein recht langweiliges und einsames Leben im Fußraum hinter dem Beifahrersitz verbringen musste.
Im National Park gibt es viele Schluchten, in denen man wandern kann und meistens findet man auch Felsenpools, Wasserfälle oder Ähnliches, die eine nette Erfrischung bieten. 
Wir starten gegen Mittag direkt in Richtung der ersten Schlucht.
Nach einem noch steileren Abstieg über eine Felsentreppe [diesmal mit entsprechendem Schuhwerk] stehen wir in mitten der Schlucht und sind überwältigt. 


Ein kleiner Bach schlängelt sich über Steine und Felsen durch urige, wilde Vegetation und links und rechts erheben sich 2 mächtige Felswände. 
Ich kann Fotos machen wie ich will, hier muss man selbst gestanden haben, um zu verstehen, wie atemberaubend dieses Gefühl ist.


Wir folgen dem ausgeschriebenen Weg, der zum Circular Pool (=runder Pool) führt. Nico springt wie immer direkt ins eiskalte Wasser. Ich brauch eine Weile und drehe nach einer kleinen Runde direkt wieder um und gehe raus. Das Wasser ist mir viel zu kalt und ich habe das Gefühl einzufrieren, wenn ich mich noch länger darin aufhalte. 

Das erste Mal weiß ich nicht, wie ich euch alles Beschreiben soll. 
Man entdeckt, hört, riecht so viel, wenn man durch die Schlucht wandert, über kleine Felsen klettert und von Stein zu Stein springt, um die kleinen Bäche zu überqueren. 
Ich lasse einfach mal die Bilder "sprechen".

"Circular Pool" 
und noch einmal der "Circular Pool" 
180° "Dales Gorge" 

"Wasserkaskaden" 

  und wenn man die Augen offen hält, entdeckt man solche Gefährten ...

Nach eine gemütlichen Wanderung kommen wir an den Fortesque Falls an. Es wird immer bewölkter, aber das nimmt  diesem Ort auf keinen Fall die Schönheit. Eine gewisse innere Ruhe macht sich breit. 
"Fortesque Falls

Nach einem weiteren kurzen Marsch kommen wir zum letzten Pool in der Schlucht. Der Fern Pool ist trotz Wolken traumhaft schön. In den Bäumen um das Wasser entdecken wir Kakadus und Flughunde.



Wir haben Glück und haben den Wasserfall für uns. Das Wasser ist im Vergleich zum Circular Pool angenehm warm und wir genießen die Massage des herunterprasselnden Wasserfalls. 
Kein Wunder, das dies eine heilige Stätte der Aborigines ist. 
Als wir über die Leiter aus dem Wasser klettern knabbern kleine Fische an unseren Füßen. Sie haben es auf die toten Hautschuppen abgesehen. Das kitzelt sag ich euch.

Wir genießen noch eine Weile das Bild und den Moment und machen uns dann daran, über die Felstreppe nach oben zu steige. Verschwitz kommen wir an und würden am liebsten gleich wieder runter gehen, um uns noch einmal abzukühlen. 


Am Abend zieht immer mehr Wind auf und dann fängt es doch tatsächlich an zu regnen. 
Da baut man nach 6 Monaten das Zelt auf und dann regnet es. Das kann wieder mal nur uns passieren. 
Wir flüchten ins Zelt uns lassen uns vom gleichmäßigen tropfen des Regens ins den Schlaf lullen.

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