Samstag, 31. Mai 2014

Arbeiten auf einer Farm - Woche 1

Da es zu viel wird, wenn wir jeden Tag für euch schreiben, fasse ich die Woche für euch zusammen.

Die ersten beiden Tage haben wir um 8 angefangen, danach ging es immer schon 7:30 Uhr los. Nach dem Aufstehen haben wir das Kälbchen versorgt und dann gefrühstückt. Steve hat uns abgeholt und uns zu dem Feld gefahren, wo wir arbeiten werden - eine riesige Fläche mit abgeholzten Bäumen. 
Unsere Aufgabe besteht darin, durch die Reihen zu laufen und die großen Stöcke aufzuheben. Die Stöcke werden auf einen kleinen Truck (den ich fahre) aufgeladen und auf einem Haufen gesammelt. Jeden Tag haben wir eine Stunde Mittagspause, wo wir zurück zur Unterkunft fahren und essen können. Da die Jungs noch nichts zu essen haben, hat Jay für die Beiden mitgekocht. Wir mussten unser eigenes Essen machen. Das fanden wir etwas ungerecht, aber wir reißen uns zusammen und sagen nichts.

Den 2. Tag haben wir auch wieder mit Stöcke einsammeln verbracht. Zwischendurch regnet es viel und wir werden richtig nass. Für die Nachmittagspause hat Steve uns 2 Tüten Chips mitgegeben. Gio und Sean haben jeder eine Tüte gegessen, was sie am Abend allerdings bitte bereuten. Beiden ging es ziemlich schlecht und sie sind abwechselnd zur Toilette gerannt. Uns ging es prima. Wir haben aber jeder auch  nur ein paar Chips gegessen. Beim abendlichen Kälbchen füttern kam Steve zu uns. Wir haben die Gelegenheit genutzt und mit ihm gesprochen. Jetzt wissen wir, dass er leider nur 3 Wochen Arbeit für uns hat. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Etwas deprimiert sind wir zurück zur Unterkunft gefahren und haben auch den anderen Beiden davon erzählt.
Nun wissen wir, dass wir in 3 Wochen keine Arbeit mehr haben, haben aber auch kaum Empfang oder Zeit um nach einem Job zu suchen. Wir arbeiten im Übrigen jeden Tag bis um 5.

Am 3. Tag ging es den 2 Jungs am Morgen immer noch schlecht und so mussten Nico und ich alleine mit Steve weiterarbeiten. Wir mussten aber keine Stöcke aufsammeln. Nico hat Steve geholfen ein paar Maschinen zu reparieren und durfte anschließend Radlader und Traktor fahren, er musste auf die bereits fertig bereinigten Reihen Sandstein-Pulver verteilen (als Dünger). Ich habe ein Stück Wiese von einem Unkraut befreit, ich glaube es ist die gleiche Pflanze, wie die „Hunger“-Pflanze in Deutschland. Zumindest sieht es ähnlich aus. Nachdem ich alle vertrockneten Pflanzenstängel rausgerissen habe, musste ich Pflanzengift sprühen. Da ich dabei die ganze Zeit im hohen nassen Gras herumgelaufen bin, war jeder Zentimeter meines Körpers nass. Am Nachmittag ging es Sean besser und er musste auch wieder mit Arbeiten, wenn man das so nennen kann. Er hat uns später erzählt, dass er Steve dabei zugesehen hat, wie er, mit seinem eigenen kleinen Sägewerk, Bretter zurechtgesägt hat. Nico ist weiter Traktor gefahren und ich hab Pflanzengift gesprüht. Als ich fertig war, sollte ich zu Steves Mutter gehen und ihr helfen. Sie hat mich aber erst einmal auf ein Stück Apfelkuchen und Kaffee eingeladen. Gut gestärkt konnte ich dann für sie ans Werk gehen und Unkraut jäten.

eine kleine Auswahl unserer Arbeitsgeräte

Am Donnerstag ging es wieder gemeinsam zum Feld. Gio darf inzwischen Traktor fahren. Er lockert den Boden auf um später Klee-Samen auszusähen. Der Rest darf Stöcke aufsammeln.
Abends kochen wir immer gemeinsam, also fast. Sean macht meistens sein eigenes Ding. Er fängt langsam an uns auf die Nerven zu gehen.

unsere Arbeitskollegen auf dem Fortbewegungsmittel Nr.1

Am Freitag durfte ich wieder Unkraut ausreisen und Gift sprühen. Die Jungs waren auf dem Feld und haben Stöcke aufgesammelt bzw. sind Traktor gefahren. Nach dem Mittag sollte ich in die nächste Stadt fahren, um für das BBQ am Abend einzukaufen. Steve hat uns alle zum Abendessen eingeladen und anschließend wollen wir jagen gehen.
Am Abend hat Steve dann im Garten ein großes Feuer gemacht. Es gab Würstchen vom Grill, Salat und selbstgefangenen Fisch. Wir haben auch das erste Mal Känguru probiert. Es sieht aus wie Rindfleisch und schmeckt sehr gut. Dann gab es noch Marshmallows vom Feuer. Die kleine Anna hat auch nach 5 Stück immer noch behauptet, dass sie nur 2 hatte. Irgendwann waren die Kinder im Bett und Steve fing an seine Waffen für die Jagt zu holen.
Dann ging die Tür auf und Steves Neffen und sein Bruder mit seiner Frau kamen dazu. Wie sich rausstellte, werden die Neffen für dieses Wochenende auch mit in der Unterkunft wohnen. Na das kann ja was werden. Nachdem sich alle bekannt gemacht haben sind alle auf Steves Auto aufgesprungen und es ging los zur Jagt. Die Neffen haben einen riesigen Scheinwerfer mitgebracht, mit dem sie zwischen den Bäumen und auf den Wiesen nach Tieren suchen, die sie erschießen können. Die ersten Tiere hatten Glück, aber ein Känguru war nicht schnell genug. Es wurde an Ort und Stelle ausgenommen und dann aufgeladen. 

Irgendwann durften dann auch die „Waffen-Laien“ mal schießen. Nacheinander haben wir auf ein Stück Holz geschossen. Eine ziemlich verrückte Erfahrung. 

für alle die es nicht erkennen, das bin ich bei meinem ersten Schuss

Da wir auch samstags arbeiten müssen, waren wir froh als wir endlich im Bett lagen.

Steve hat uns geschont und wir mussten „erste“ um 8 anfangen zu arbeiten. Einer der Neffen kam mit uns und hat uns geholfen. Wir haben bis um 1 Stöcke aufgesammelt.
Den Rest des Tages haben wir dann genutzt, um rumzufahren und bei den umliegenden Farmen und Weingütern nach Arbeit zu fragen. Wir hatten aber nicht viel Erfolg. Wir haben auch langsam den Dreh raus, wo wir unser Internetstick hinlegen müssen, um wenigstens ein bisschen Empfang zu haben. 
Steves Neffen sind ziemlich verrückt. Sie haben alle 5 Minuten eine andere „lustige“ aber vor allem gefährliche Idee, was sie anstellen können. Wir sollten die Jungs besser meiden, wenn wir am Leben bleiben wollen.
____________________________________

P.S.: Ich weis, dass wir sehr hinterherhängen mit der "Berichterstattung", 
doch wir bemühen uns, langsam wieder aufzuholen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen