Mittwoch, 7. Mai 2014

Ein Tag aus 2 verschiedenen Blickwinkeln

Heute war Nicos erster Arbeitstag. Um 5 klingelte der Wecker. Wie immer die übliche Morgenroutine nur, dass das ganze dieses mal alles im Dunkeln ablief. 
Um 7 sollte es bei Nico losgehen, also hat er mich halb 7 vor der Bibliothek abgesetzt und fuhr davon. Da stand ich nun, alleine im Dunkeln und die Bibliothek macht erst um 9 auf. Also habe ich mich zu einem Spaziergang zum nächsten MC Donalds entschieden, da gibt es immerhin gratis W-Lan. Dort habe ich dann 1 1/2 Stunden totgeschlagen um dann gegen um 8 ins Einkaufszentrum zu schlendern. Eigentlich wollte ich rumlaufen und nach Jobs fragen, aber irgendwie haben die kleinen Geschäfte keine Lust schon so "früh" zu öffnen. Also habe ich auch hier wieder eine Stunde verbummelt, bis ich dann endlich pünktlich um 9 in die Bibliothek gehen konnte. 
Dort habe ich dann auch den restlichen Tag verbracht, Bewerbungen abgeschickt, die Absage-Mails gelesen und gelöscht, mich über alle geärgert, die in keinster Weise reagieren und zu guter letzt ein Buch gelesen. Schande über mein Haupt, es war ein deutsches [die Bibliothek hat eine relativ großzügige Auswahl an deutschsprachigen Büchern].

P.s. das Buch ist im Übrigen sehr zu empfehlen 
"Die Schmetterlingsinsel" [von Corina Borman]

Irgendwann gegen um 4 hatte Nico dann Schluss und kam in die Bibliothek um mich abzuholen und duschen zu fahren.

Und weil ihr bisher nur eine Hälfte des Tages gelesen habt, 
kommt jetzt der Tag noch einmal aus Nicos Sicht:

Nachdem ich Linda abgesetzt hatte, fuhr ich zu der Adresse, die mir mitgeteilt wurde. Dort angekommen fand ich in der Strasse nichts, außer ein Wohngebiet, wo gerade nur ein Haus neu gebaut wurde. Also stellte ich mich vor das Haus und wartete bis es um sieben war. Leider tat sich dort nix also wartete ich weiter 10 Minuten (die Australier sollen ja eher von der gemütlichen Sorte sein, sodass es mich auch nicht gewundert hätte, wenn es später geworden wäre).
Nach einem kurzen Telefonat war das Problem auch geklärt und ich fand die Baustelle zwei Straßen weiter in einer Sackgasse, wo die Strasse vor einem Blechzaun endete. Ein netter älterer Herr begrüßte mich und meinte, dass wir zusammen arbeiten werden.
Als erstes wollten wir die große Zäune aus Blech demontieren. Nachdem der erste Zaun demontiert war, wurde mir das komplette Ausmaß der Baustelle bekannt. Große Bagger, Walzen und Radlader waren dabei unberührte Natur in große Baulandschaften zu verwandeln. 


Zurück zur Arbeit. Wir haben also alle Zäune demontiert und die, zwei Straßen weiter, auch. Anschließend haben wir sehr lange einem Baggerfahrer zugeschaut, der mit dem Schlagbohrer die Mauern auf der die Zäune standen wegriss. Einen besseren Job kann man sich ja gar nicht vorstellen. Anderen beim Arbeiten zuschauen.
Wärendessen der Bagger sich an der Mauer versuchte, haben wir markiert, wo die Hauptanschlüsse wie Wasser, Gas und Telefon waren. Etwas später fand der Baggerfahrer auch ein Stück Mauer, was nicht wirklich dem Rest entsprach und auch etwas härter war. Nach kurzer Begutachtung machte sich große Aufregung breit. Mir wurde dann später erklärt, dass es hier üblich ist, die Hauptwasserleitung mit eine Art Pfropfen zu versehen und anschließend ein Betonklotz zur Sicherung dahinter zu legen. Kurz gesagt: wär der Betonklotz gebrochen oder herausgerutscht, dann wäre der Pfropfen herausgeflogen und wir hätten eine Wasserfontäne gehabt, wie man sich es kaum vorstellen kann. 
Anschließend haben wir an einer anderen Seite des Baulandes, wo der Zaun schon demontiert wurde, die Stützpfeiler von den Zäunen freigelegt, die in Beton eingegossen waren. 
So, bis hierher fand ich den Tag sehr entspannt und leicht verdientes Geld. Mein Kollege (der übrigens Kroate war) meinte, das wir nun die Zaunspfeiler von ihrem Beton befreien müssten und holte schließlich den Bello (für alle, die nicht so firm in Spitznamen von Werkzeugen sind, das ist kein Hund, sondern ein großer Vorschlaghammer) und fing an darauf rumzukloppen. Das haben wir da auch eine sehr lange Zeit gemacht. Auch auf meine Frage, ob das der Bagger mit dem Presslufthammer machen könnte ist er nicht wirklich eingegangen. Nur zum Schluss als wir völlig ausgepowert auf die dicksten gestoßen sind meinte er, das macht der Bagger dann. Klasse! Der brauchte gerademal 5 Minuten.
Am Ende des Tages holte ich schließlich Linda von der Bibliothek ab und wir fuhren duschen.

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