Sonntag, 16. Februar 2014

Auf nach Perth - Tag 6

Heute morgen sind wir dank Zeitverschiebung und daraus resultierender früh aufgehender Sonne schon halb 7 aufgewacht. Wir haben dann erstmal alles wieder an Ort und Stelle geräumt, nachdem wir gestern Abend alles schnell irgendwo ins Auto geramscht haben, um uns dann selbst im Auto vor dem Regen in Sicherheit zu bringen. 
Dann kam auch der Moment, an dem wir uns von unseren Reisepartnern trennen mussten. Die Beiden reisen weiter Richtung Süden nach Esparance, wir werden Richtung Norden fahren. 
Im Infocenter (die gibt es hier übriges in fast jeder Stadt bzw. Ort, hier gibt es neben kostenlosen Karten meist auch ein Klo [jaa, darüber freut man sich hier immer wieder] und meist freundliche Mitarbeiter, die gerne mit einem reden, Tips und nützliche Infos geben) haben wir uns dann noch schnell etwas Informationsmaterial geholt und dann ging es los Richtung Norden. Unser Ziel Kalgoorlie-Boulder, eine Goldgräber-Stadt mitten Irgendwo im Nirgendwo. 
Auf den 200 km bis dorthin gab es dann Rechts und Links immer mal Abbiegungen zu einigen Minen. Wir haben dann kurz überlegt, die Schaufel vom Dach zu holen und auf Goldjagt zu gehen.


In Kal (so wird die 30.000 Einwohner Stadt liebevoll von ihren Bewohnern genannt) ist uns dann sofort das erste Gold vor die Nase gekommen - ein goldenes M, endlich mal wieder McDonalds. Das eindeutigste Zeichen für Zivilisation. Nach 2500 km Strecke ohne Zivilisation einfach herrlich. 
Bei unserer Ankunft konnten wir dann auch gleich das riesen Loch bestaunen, was Kalgoorlie-Boulder so erstrebenswert und begehrt macht - Superpit. Ein riesiger Krater direkt neben der Stadt, aus dem wahrscheinlich schon Gold in Millardenwert gefördert wurden ist. 
Die Mine ist so riesig und tief, dass sie sogar auf Satellitenbildern zu erkennen ist (schaut einfach mal bei googleMaps). Für alle, die auf Zahlen stehen: Superpit ist 3,5 km lang, 1,6 km breit und 620 m tief [ich denke, dass ich das noch nachmessen werde ;-) ].
Die Stadt selber ist ein gelungener Mix aus Alt und Neu. In den historischen Gebäuden aus der Gründerzeit der Stadt findet man Shops, Fastfood-Restaurants, Juweliere, Kirchen, Bordelle [meist direkt nebeneinander] und und und.

Eine kleine Exkursion in die Geschichte: 
Superpit ist das Resultat daraus, dass im Jahre 1893 ein Mann Namens Patrick "Paddy" Hannan versehentlich hier in der Nähe über ein riesigen Goldklumpen gestolpert ist. Wie immer wollte jeder vom Reichtum ein Stück abhaben und so siedelten sich nach und nach immer mehr Menschen an. Mit der Zeit war der Goldvorrat, der direkt auf der Erdoberfläche zu finden war erschöpft und man begann in die Tiefe zu graben und so entstand irgendwann Superpit und er wird sicher noch so lang wachsen, bis es nichts mehr zu holen gibt. 

Für die ersten beiden Nächte haben wir uns eine schönen (auch relativ teuren) Campingplatz gesucht. Hier haben wir alles, was wir auf den Weg durch die Nullabour vermisst haben. Fließend Wasser, Toiletten, Duschen, einen Pool, Fernsehen und und und.
Einziger Nachteil: in unserem Stromkasten wohnt eine Redback-Spider. Aber wir lassen sie in Ruhe und sie uns.

Dank der Zeitumstellung wird es schon um 8 dunkel - na toll. Wir haben dann noch bis um 10 mit den Mücken gekämpft und sind dann ins Bett - !! ja wir haben ein "Bett", vielleicht nicht ganz typisch für Backpacker, aber was soll, ein bisschen "Luxus" muss auch mit drin sein.


Ach übrigens: die Reihe "Auf nach Perth" wir ab heute nicht weiter geführt. Wir werden erst einmal hier Kalgoorlie bleiben und versuchen Arbeit zu finden.

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