Bevor wir am 15.
September zu den kleinen „Litchfield National Park“ 120 Kilometer entfernt von
Darwin aufbrechen, gehen wir noch einmal einkaufen. Als wir Darwin hinter uns
lassen hängen über der Stadt riesige Wolken. Und tatsächlich fallen ein paar
Tropfen auf unsere Scheibe.
Im Gegensatz zum „Kakadu National Park“ oder allen
anderen Parks in West Australien, muss man beim „Litchfield National Park“ keinen Eintritt bezahlen. Man zahlt lediglich
für die Übernachtung auf dem Campingplatz. Aber auch das ist im Vergleich zu
allem, was wir bisher kannten, sehr billig. 6,60$ pro Person pro Nacht für
einen Campingplatz mit Toilette und Dusche 300 Meter von einem Wasserfall
entfernt.
Wir richten uns auf
einem der letzten freien Plätze ein und gönnen uns dann ein erfrischendes Bad
in dem Pool unter dem Wasserfall. Erst hinterher erfahren wir, dass erst vor
ein paar Tagen ein Tourist von einem Süßwasserkrokodil gebissen wurde, das sich
immer noch im Pool aufhält. Um das aber richtig zu stellen, der Tourist muss
dem Krokodil wohl zu aufdringlich geworden sein, denn eigentlich sind
Süßwasserkrokodile nicht aggressiv oder greifen ohne Grund an, da sie dazu
schlicht weg viel zu faul sind.
Am Abend lauschen wir
dem kreischenden Konzert der Kakadus, bevor wir ins Bett klettern.
Am nächsten Morgen
machen wir uns auf zum „Walker Creek“
[= Bach], denn die Karte sagt, dass man hier schwimmen kann. Als wir dann aber
am besagten Bach ankamen, mussten wir feststellen, dass das Wasser nur knöcheltief ist. Mehr als ein
„Flachköpper“ ist nicht drin, darauf verzichten wir aber dankend. Stattdessen
wandern wir ein paar Meter an dem kleinen Wasserlauf entlang und genießen das
Plätschern des Wassers.
Der nächste Stopp sind
die „Cascades“ [=Kaskaden], die man nach einer 1.5 Kilometer langen Wanderung
durch tropische Wälder erreicht. Das Wasser ist immerhin tief genug um sich zu
erfrischen.
Das ist leider auch
der einzige kleine Felspool auf der ganzen Wanderung, der sich für eine
„Ganz-Körper-Erfrischung“ anbietet.
Der Rest der Kaskaden läuft flach über
riesige Felsformationen und hat über Jahr die Steine so bearbeitet, dass sie
für uns ganz unreal aussehen.
Nach einem weiteren
Kilometer durch trockenere Graslandschaften kommen wir wieder am Van an.
Wir fahren zu dem
Campingplatz direkt am Wasserfall und machen uns auf zur letzten Wanderung für
heute. Diese führt über den „Wangi-Falls“
entlang und bietet schöne Aussichten auf den Park, den Wasserfall selber sieht
man aber nicht. Zur Belohnung gönnen wir uns ein erfrischendes Bad im Pool
unter den Fällen – trotz immer noch frei laufenden Krokodil.
An diesem Abend haben
wir Besuch von einem kleinen Känguru. Es hat anscheinend keine allzu große
Angst vor Menschen und ist auch gar nicht Fotoscheu.
Bevor wir zu Bett gehen,
„singen“ uns die Kakadus noch ein Gute-Nacht-Lied. So schöne Vögel, aber
das „singen“ sollten sie lieber lassen…
Am nächsten Tag machen
wir uns auf zu den „Tjaetaba Falls“.
Nach einer recht schweißtreibenden Wanderung kommen wir endlich oberhalb des
Wasserfalls an. Der untere Bereich ist leider nicht zugänglich. Wir gönnen uns
eine Abkühlung in einem kleinen Pool, von dem aus das Wasser in die Tiefe
stürzt.
Der nächste Wasserfall
(„Tolmer Falls“) ist leider nicht so
schön und wir fahren schnell weiter zu dem „Tabletop
Swamp“ [=Überschwemmungsbereich]. Von hier aus kann man eigentlich alle
möglichen Vogelarten der Region beobachten, aber da der Bereich über die
Trockenzeit schon zu sehr ausgetrocknet ist, stochern im trockenen Schlamm nur
noch ein paar letzte verzweifelte Vögel mit ihren Schnäbeln nach essbarem.
Wir fahren weiter zu
unserem Highlight des Parks, das wussten wir zu diesem Zeitpunkt natürlich
nicht. Hinter dem Namen „Buley Rockholes“
versteckt sich ein wunderschönes Fleckchen Erde, das man, sollte man die
Gelegenheit haben, nicht verpassen sollte.
Das Wasser läuft hier
über viele kleine Stufen und sammelt sich in kleinen Felspools, die teilweise
sogar tief genug sind um hineinzuspringen. Hier sucht man sich eine schöne
Stelle, schließt die Augen und genießt. Das Wasser umfließt einen sanft und das
Plätschern entspannt die Seele. Hier könnte man es ewig aushalten.
Aber wir wollen noch
einen letzten Wasserfall besichtigen, also verabschieden wir uns schweren
Herzens von diesem schönen Ort und fahren weiter zu einem Campingplatz, der in
der Nähe der „Florence Falls“ liegt.
Nachdem wir uns gestärkt haben, machen wir uns auf den kurzen Weg zu dem
Wasserfall.
Zwei große
Wassersäulen fallen nieder in das Becken und bringen ständig Nachschub an
frischem, klarem Wasser. Wir schwimmen unter die Fälle, wo man kaum noch sein
eigenes Wort verstehen kann. Das Wasser rauscht um einen herum und feiner Nebel
verschleiert uns die Sicht. Ein toller Abschluss für diesen National Park.
Morgen reisen wir
weiter, zurück in Richtung Katherine und von dort aus unserem nächsten großen
Ziel entgegen – Cairns.
Liebe Grüße und denkt daran, solltet ihr einmal in der
Nähe des „Litchfield National Parks“ sein, dann verpasst bloß nicht die „Buley Rockholes“.
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