Am Morgen starten wir voller Tatendrang in den Tag. Der
Kaffee stand so gut wie fertig auf dem Tisch, als unser Bekannter Trevor von
gestern Abend vorbeikam. Er wollte sich eigentlich nur schnell verabschieden,
aber irgendwie hat er sich doch wieder festgequatsch. Wir waren bestens
unterhalten und es war schon einiges an Zeit verstrichen, bis er sich dann
schließlich doch endgültig von uns verabschiedete.
Jetzt konnten wir so gut wie los, alles war in den Van
geräumt. Nur noch schnell Fay und Will auf Wiedersehen sagen. Auch hier haben
wir uns wieder festgequatscht bzw. wurden festgequatscht. Immerhin haben wir
nützliche Tipps von der ortsansässigen Fay erhalten. Auf einer Karte hat sie
uns alles eingekreist, was lohnenswert zu sehen ist. Als sie fertig war, war
aber so gut wie alles eingekreist. Sieht so aus als ob wir hier einige Tage in
der Umgebung bleiben, bevor es weiter nach Cairns geht.
Nico bekam inzwischen
die „Exklusiv- Bus-Tour“ inklusive hinter dem Lenkrad sitzen. Will ist wirklich
stolz auf seine Errungenschaft.
Irgendwie haben wir es dann aber doch geschafft uns loszureißen
und fahren gegen um 10 den ersten Punkt auf der Karte an – die „Millstream Falls“.
Durch einen grünen Urwald führt ein kurzer Weg zu einem Aussichtspunkt, der einen wunderschönen Blick auf den Wasserfall gibt. Wir
genießen den Blick und wundern uns, dass nach nur 2000 Kilometern fahren sich
die Vegetation und die Landschaft um uns herum zu 100% verändert hat. Alles ist
grün und lebendig, das absolute Gegenteil zu dem, was wir in den letzten Tagen
auf unserem Weg hier her gesehen haben.
Wir fahren weiter etwas stromaufwärts, wo man weitere
kleinere Fälle sehen kann. Aus mehreren Richtungen kommt das Wasser und sammelt
sich in einem großen Wasserbecken zu Füßen der Felswände.
Unsere Route führt entlang einer kleinen (sehr engen!)
Straße, ein sogenannter „Scenic Drive“,
bei dem man besonders schöne Aussichten genießen kann. Die Fahrt auf der
kurvigen Straße führt uns immer Höher und bietet einen Blick auf die
atemberaubende Landschaft. Die Landschaft besteht aus hunderten Bergen und
Tälern, in unterschiedlichsten Größen, die sich immer wieder aneinander reihen.
Um die Berge sammeln sich dunkle Wolken. Auf den grünen Hängen sieht man
riesige Weiden, auf denen Kuhherden in Frieden grasen. Die Vegetation ist eine
Mischung aus Bergalm und tropischen Regenwald. So etwas haben wir
noch nie gesehen.
Unser Weg führt uns weiter zu drei weiteren Wasserfällen,
die alle nach nur sehr kurzen Wanderungen zu erreichen sind. Wir schwimmen aber
mal zur Abwechslung nicht in den Pools unter den Fällen, denn dazu ist es uns
heute viel zu kalt.
Generell ist es hier, kurz vor der Küste, recht bewölkt. Nur
ab und zu bricht die Sonne durch die Wolken und bringt uns ins Schwitzen.
Seltsames Wetter hier in Queensland.
Wir beschließen, dass wir genug Wasserfälle für heute
gesehen haben und besuchen den „McHugh“-Aussichtspunkt.
Dieser liegt auf einem Berg und bietet so einen wunderbaren Blick über die
Landschaft. So eine schöne Aussicht hatten wir schon lange nicht mehr und ich
könnte ewig hier sitzen und einfach nur auf das grüne Pflanzenmeer vor mir
starren.
Wir reißen uns los und machen uns auf den Weg zu dem
Campingplatz am Fluss, an dem wir schon gestern geschlafen haben. Unterwegs
kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten und tanken auf.
Will steht mit seinem Bus immer noch hier und freut sich uns
wieder zu sehen. Fay ist heute Morgen abgereist und er reist ab sofort alleine
mit seinem Bus.
Als wir beginnen Abendbrot zu kochen fängt es tatsächlich an
zu regnen - die ersten Vorboten der kommenden Regenzeit. Da müssen wir jetzt
durch, denn wir können leider nicht im Van kochen. Also stehe ich im Regen und
brate Steaks, während Nico alles andere für uns vorbereitet. Wir sind froh,
dass der Umbau uns ermöglicht im Van zu essen.
Im Laufe des Abends lässt der Regen aber wieder nach. Wir
bleiben trotzdem im Van und bringen für euch den Blog endlich mal wieder auf
den neuesten Stand.
Viel Spaß beim Lesen und bis bald.
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