Heute Morgen sind wir auf „Queensland“ höchster Straße
gefahren. Meter für Meter windet sich die enge kurvige Straße immer höher auf
den Berg. Die Wolken kommen zum Greifen Nahe und verschlucken die Landschaft um
uns. Ein Schild verkündet, dass man sich hier auf 1143m Höhe befindet. Die
Wolken streifen die Baumkronen. Der Blick ist nicht weit, dafür beeindruckend
schön.
Nach diesem tollen Start in den Tag geht es genauso kurvig
weiter in Richtung „Mt Hypipamee National
Park“. Auf dem Parkplatz warnt ein großes Schild vor einem einheimischen
Vogel namens „Cassowary“. Eine straußenähnlicher Vogel, der optisch an die Zeit
der Dinosaurier erinnert. Die Vögel können bis zu 2 Meter groß werden und
teilweise aggressiv sein. Das ist zum einen dem Umstand geschuldet, dass der
Mama-Vogel einfach nur seine Kleinen beschützen will, zum anderen aber auch
daran, dass Besucher die Tiere füttern. Kommt dann ein nächster Besucher ohne
Leckerbissen um die Ecke kann es brenzlig werden.
Wir haben aber leider oder doch eher Gott-sei-dank [?]
keinen „Cassowary“ gesehen.
Dafür hat uns der kurze Wanderweg zu einem Krater
geführt, der auf Grund vulkanischer Aktivitäten entstanden ist. Da ich in
geologischer Hinsicht eine totale Niete bin, hier die Entstehung in Bildern.
Ein Hoch auf Infotafeln!
„The Crater“ heißt der Ort auf Englisch, ich finde aber,
dass das die falsche Bezeichnung ist, denn wie ein Krater sieht der Ort
wirklich nicht aus. Eher wir eine große, halbrunde, steile Felswand, an deren
Fuß ein See mit viel Entengrütze auf der Wasseroberfläche liegt. Interessant
ist allerdings, dass der See 73 Meter tief ist und die Felswand sich zusätzlich
noch einmal 58 Meter in die Höhe streckt, das macht eine Gesamttiefe des
„Kraters“ von knapp 130 Metern.
Der Wanderweg führt weiter durch unendlich grünen Regenwald
zu den „Dinner Falls“. Hier rauscht
das Wasser über die Felsen und sammelt sich im Becken darunter, bevor es durch
einen kleinen Durchgang als Bächlein weiterfließt.
Auf dem Weg zurück zum Parkplatz kann man hier und da noch
weitere kleine Wasserfälle und Kaskaden entdecken. Ein sehr toller, kleiner
Wanderweg, der nur zu empfehlen ist.
Als nächstes steht das „Historic
Village Herberton“ [=historisches Dorf] auf dem Programm, hier kann man für
25$ pro Person [ermäßigt] den ganzen Tag verbringen. Falls man nicht alles an
einem Tag schaffen sollte, ist die Eintrittskarte auch noch für die nächsten 2
Tage gültig.
Ihr denkt euch jetzt bestimmt, warum sollte man denn nicht
alles an einem Tag schaffen? Aber ehrlich, das Dorf ist riesig und uns taten,
nachdem wir alles angeschaut haben die Füße weh.
Das ganze Dorf ist eine Sammlung von allem, was man finden
kann und ich meine damit wirklich ALLES!!! was man finden kann. Von normalen
Haushaltsgegenständen, altem Spielzeug, Kleidung, Werkzeuge über Kutschen bis
hin zu Dampfmaschinen, Traktoren und Fahrzeugen, hier gibt es alles. Wir sind
der Meinung, dass bei einem Familienbesuch für fast jedes Interesse etwas dabei
ist. Der Gründer muss definitiv ein
Messi mit Geschäftssinn gewesen sein, denn hier an diesem Ort sieht man, was
passiert wenn die Sammelleidenschaft mit einem durchgeht.
Nicht nur die einzelnen
Objekte und Einrichtungsgegenstände in den Gebäuden wurden über die
Jahre gesammelt, sogar die Gebäude selbst sind erst aus der Umgebung hierher
transportiert wurden. Wir sagen, der Typ muss verrückt gewesen sein, aber am
Ende ist etwas sehr tolles dabei entstanden, was definitiv den Eintrittspreis
wert ist.
Highlight für uns war, dass die alten Maschinen zu
bestimmten Zeiten angemacht werden und man die Motoren, Pumpen und sogar
Dampfmaschinen in Aktion sehen kann. In
einer kleinen Druckerei kann man sich ein typisches „Wanted“-Poster (wie man
das in Westernfilmen immer sieht) drucken lassen. Per Hand versteht sich!
An jeder Ecke gibt es Neues zu entdecken und ich könnte euch
Seiten füllen, was wir alles gesehen haben, aber das würde definitiv den Rahmen
sprengen. Ich sag mal so von alter Bar über Schule, Spielzeugladen, Zahnarzt
und Apotheke bis hin zur einfachen Goldgräberhütte und Schmiede war alles dabei
und noch mehr. Für uns definitiv ein „Must do“, sollte man in der Nähe sein.
Nach mehreren Stunden wandern, staunen, entdecken und Kopf schütteln
(ja, bei manchen Dingen fragt man sich, warum ein Mensch so etwas sammelt)
fahren wir weiter nach „Atherton“. Hier
erledigen wir noch schnell ein paar Einkäufe bevor es zum heutigen Schlafplatz
geht. Ein kleiner Park in mitten des Ortes „Kairi“.
Es gibt tatsächlich noch Orte, die ein Herz für Reisende haben. Ohne eine
einzige Gebühr zahlen zu müssen hat man hier einen sicheren Schlafplatz im Ort
mit Toilette und (kalter) Dusche.
Danke „Kairi“.
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