Nach einem entspannten Morgen starten wir
in einen für unsere Verhältnisse überdurchschnittlich sportlich aktiven
Tag.
Ziel sind die anderen Gorges (=Schluchten)
im National Park, die man selbstverständlich auch bewandern kann. Nach 20 minütiger
holpriger Fahrt über die unbefestigten Straßen im Park erreichen wir einen der
ersten Gorges mit dem Kalamina Wasserfall. Eigentlich wollten wir nur kurz den
Wasserfall anschauen und uns dann in Richtung unserer Haupttagesziel bewegen,
aber warum auch immer haben wir die komplette Schlucht bewandert (3 km gesamt).
Vorbereitet wie immer, ging es uneingecremt und ohne Wasser los. Wie gesagt, eigentlich wollten wir nur schnell den Wasserfall begutachten.
Vorbereitet wie immer, ging es uneingecremt und ohne Wasser los. Wie gesagt, eigentlich wollten wir nur schnell den Wasserfall begutachten.
Gelohnt hat sich das Ganze nicht wirklich. Die Wanderung war schön, die
Umgebung grün, das Wasser allerdings auch und so hat es sich nicht wirklich zum
Baden angeboten, außer man plant eine Karriere als grünes Algenmonster.
Der Wasserfall war auch weniger spektakulär als erwartet, aber immerhin bot der eine algenfreie Abkühlung.
Der Wasserfall war auch weniger spektakulär als erwartet, aber immerhin bot der eine algenfreie Abkühlung.
Da wir den halben Vormittag mit diesem Gorge verbummelt haben, genießen wir bei
den nächsten beiden Schluchten einfach nur den Ausblick von den Plattformen.
Danach haben wir es endlich zum eigentlichen Hauptziel geschafft, die Stelle im
Park, an der 4 Gorges aufeinandertreffen. Wir lassen alles von der
Aussichtsplattform aus auf und wirken und staunen, was Mutter Natur so alles
schafft.
Es ist schon um 3 als wir in den Hancock Gorge hinabklettern. Wieder aller Empfehlungen
habe ich natürlich trotzdem meine Kamera mitgeschleppt. Keine 100 Meter
später stehen wir schon knietief im Wasser und so langsam dämmert es uns, dass
diese Schlucht wohl nicht aus Spaß als Stufe 5 (=höchste Schwierigkeitsstufe
der Wanderwege) eingestuft ist.
Umdrehen kommt nicht in Frage und wir gehen weiter bis zu dem Punkt, an dem aus
knietief - Linda-kann-nicht-mehr-stehen-tief wird. Nico geht vor und schaut wie
es weiter geht. Ich überlege mir eine günstige Route, um an den Felsen oberhalb
des Wassers entlangzukraxeln. Scheint aber alles recht unsicher und meine
Kamera ist mir einfach viel zu lieb, um sie zu riskieren.
Nico kommt zurück, erzählt natürlich wie toll es ist und wir tauschen die
Rollen. Er wartet und passt auf Rucksack und Kamera auf und ich schwimme weiter
durch die Schlucht. Teilweise ist es so eng, dass man beim Schwimmen aufpassen
muss, nicht mit den Händen oder Füßen gegen die Felsen zu stoßen.
Kurz darauf kommt man an einen Ort, den die kreativen Köpfe des
Namensvergebungskomitee Amphitheater genannt haben. Da steht man verloren in
der Schlucht um sich rum alles Fels, der sich links und rechts in den Himmel
erhebt. Über klitschige Steine geht es weiter zum
Spider Walk (=Spinnen Gang) ein enger Gang durch die Felsen. Hier mache ich erst
einmal kehrt und gehe zu Nico zurück. Auf dem Weg kommen mir 2 andere
Abenteurer (ja, so fühlt man sich im Moment) entgegen. Nico hat inzwischen die
Kamera irgendwo weiter oben auf einen Fels versteckt. Wir lassen den Rucksack
wo er ist und starten noch einmal gemeinsam in Richtung Spider Walk.
Es macht einen heiden Spaß dadurch zu klettern. Unter einem fließt das Wasser,
hier nur knöchelhoch, dafür manchmal über ziemlich hohe Stufen, was die ganze
Kletterei etwas umständlich gestaltet. Aber wir schaffen es bis zu Kermits Pool
und damit zum Ende des Wanderweges. Ab hier wird es zu steil und zu gefährlich
auf eigene Faust weiterzuklettern. Ein nettes oranges Seil teilt einem mit, das
es hier nicht weiter geht. Wir genießen den Blick in die abfallende Schlucht
und saugen den Moment in uns auf.
Wir machen uns auf den Rückweg und schlagen uns wacker am Spider Walk, bei dem
man jetzt bergauf klettern muss.
Wir schwimmen durch den Engpass und sind wieder beim kameratauglichen Teil des
Wanderweges. Nico holt das gute Teil vom Fels. Wir trocknen uns ab und machen
uns auf den Rückweg.
Nach vielen Felsstufen erreichen wir endlich den Parkplatz und hier treffen wir
auch wieder den Deutschen Reisenden. Heute erfahren wir, dass er ein Zahnarzt
aus dem Saarland ist - damit wäre das Rätsel um den mysteriösen Akzent geklärt [leider sind unsere Bonushefte in Deutschland, sonst hätten wir uns direkt unseren Stempel abgeholt ;-) ].
Wir bringen die 50 Kilometer holprige Heimfahrt hinter uns und gönnen
uns ein leckeres Abendbrot. 2 andere Camper gesellen sich zu uns und wir
starten in eine lange Unterhaltung.
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