Wie gestern bereits angekündigt, haben wir heute die „Blue
Mountains“ [= Blaue Berge] erkundet.
Vielleicht wundert auch ihr euch, warum man genau diesen
Namen gewählt hat.
Die Erklärung ist aber ganz simpel, nein die Berge selbst sind
nicht blau, es ist der Dunst, der sie umgibt.
In dem Gebirge, welches auch ein National Park und UNESCO
Weltnaturerbe ist, wachsen viele Eukalyptusbäume. Diese verdunsten ein
ätherisches Öl, bricht sich das Sonnenlicht in diesem Dunst, sieht es aus wie
blauer Nebel.
Genug zur Theorie, wer davon noch nicht genug hat, einfach
mal googeln.
Wir haben den Tag mit einem Besuch in den „Blue Mountain Botanic Gardens“ begonnen.
Die Anlage ist ziemlich groß und liegt hoch oben auf einem Berg. Man hat also
nicht nur wunderschöne und exotische Blumen um sich, sondern auch einen
wunderbaren Blick auf die umliegenden Berge und Täler.
Und wären wir so über die Wege schlendern, hat Nico sogar in
den dichten Blättern über uns eine Opossum-Mama mit ihrem Kind entdeckt. Sehr
schwer zu fotografieren, vor allem, wenn die Kamera nicht so arbeitet wie sie
eigentlich sollte.
Nach dem Spaziergang im Botanischen Garten ging es dann
weiter zum „Mount Wilson“. Hier wurde
allein die Fahrt zum Aussichtspunkt zum kleinen Abenteuer.
Über eine enge Straße ging es hinauf auf den Berg. Ich, schlechter
Navigator wie ich bin, habe Nico auf den erstbesten Schotterplatz gewiesen, der
angeblich ein Parkplatz sein sollte. Es stellt sich aber heraus, dass es zum
eigentlichen Ziel noch ein paar Kilometer sind. Also ist Nico aus dem „Parkplatz“
wieder auf die Straße gefahren, oder hat es zumindest versucht.
Die Ausfahrt (?) ging etwas bergab und bevor es auf die
Straße ging gab es noch eine kleine Senke. Natürlich hat unser Van mit den
Rädern perfekt in die Senke und der Frontschürze bündig auf die Steine der
Schotterstraße gepasst. Na toll, was nun?
Wozu hat man denn eine Freundin, wenn nicht genau für diesen
Moment? Ich habe mich auf die Heckstoßstange gestellt. Mein Gewicht hat
gereicht, um die Front des Autos die entscheidenden Zentimeter anzuheben und wir
konnten ohne große Kratzer weiterfahren.
Leider haben wir kein Foto gemacht.
Nach diesem kleinen Abenteuer ging es dann pannenfrei zum „Du Faurs Rocks Mount Lookout“. Der
Ausblick hier hat aber für alles Vorangegangene entschädigt und war auf jeden
Fall den neuen Kratzer in der Plaste wert.
Zu den nächsten Aussichtspunkten kann ich euch leider keine
Namen nennen, denn es waren einfach zu viele verschiedene.
Die Bilder geben nicht im geringsten
Wiedergeben, wie toll die Blicke in die Täler sind. Die Aussichten sind allerdings oft ähnlich.
Eines ist uns allerdings aufgefallen, je näher man der Stadt
„Katoomba“ kommt, umso mehr Touristen
trifft man an den Aussichtspunkten und Wanderwegen.
Den „Eagle Hawk
Lookout“ hatten wir aber trotzdem für uns allein, und das obwohl man von
hier aus einen tollen Blick auf die „Three
Sisters“ [=3 Schwestern], eine Gesteinsformation aus 3 riesigen
freistehenden Felsen, hat.
Im Anschluss ging es dann zum eigentlichen „Three Sistes
Lookout“. Hier muss man nicht nur für das Parken zahlen, sondern auch noch mit
hunderten anderen Touristen um einen der begehrten Sichtplätze auf die Felsen
und das Tal kämpfen. Was für ein Wahnsinn.
Wir sind dann noch den Wanderweg gefolgt, der direkt an den
Fuß der ersten der 3 Felsen führt. Hier waren schon nicht mehr ganz so viele
Leute unterwegs. Die letzten Meter legt man über eine sehr steile (!) eiserne
Treppe zurück, ehe ein kleiner Steg unter den Felsüberhang führt.
Im Schatten der Felsen haben wir kurz Luft geschnappt, bevor
es über die steile Treppe und dem Weg zurück zum Van ging.
Es gibt hier im Ort noch viel mehr zu sehen, aber dafür ist
es für uns heute schon zu spät. Also beschließen wir, dass man nicht immer überall
alles gesehen haben muss und machen uns auf den Weg zum Campingplatz.
Eigentlich dachten wir, das der in der Näher von „Sydney“ liegt, aber je länger wir gefahren
sind und je mehr sich die Umgebung um uns ins ländliche wandelt, zweifeln wir
sehr daran.
Für heute Nacht reicht es aber und morgen wollen wir uns eh
nach einem andere Schlafmöglichkeit umsehen, von der aus wir gut mit dem Zug in
die Stadt fahren können.
Bis morgen.