Wieder liegen 2 Wochen hinter uns und was soll ich euch nur
schreiben?
Letzte Woche haben wir tatsachlich nur Kräne gestrichen. Eine
ganze Woche lang nichts aus Schleifen – Rostschutzfarbe auf die geschliffenen
Bereiche – erste Schicht Pink – warten, in der Zwischenzeit ein nächstes Teil
Schleifen – zweite Schicht pink und so weiter und so fort.
Getreu dem Motto "Alles muss Pink" machen wir vor nichts und niemanden halt!
Immerhin hatten wir ein kleines Highlight diese Woche:
Beim Entladen einer der Trucks, fiel eine Mülltonne
besonders auf. Umwickelt mit Folie und „Danger“-Band
[Gefahr] und mit einem A4 Zettel versehen „Human
Waste – handle with care“ [menschliche Abfälle – mit Vorsicht behandeln]
hob sie sich aus der Gruppe der Mülleimer ziemlich ab. Zuerst dachten wir
natürlich, dass das ein schlechter Scherz der Leute von der Baustelle war, es
stellte sich aber schnell heraus, dass das kein Scherz ist.
Auf der Baustelle war eine der Abwasserrohre defekt und die
Arbeiter vor Ort hielten es für das Beste, die ganze Sauerei in eine Mülltonne
zu schaufeln und zum Firmensitz zu schicken.
Der Gabelstaplerfahrer, der den Mülleimer abladen sollte,
war alles andere als erfreut und ist wahrscheinlich das erste Mal in seinem
Leben tatsächlich ganz vorsichtig gefahren.
Ein echter "Scheiß"-Job, aber einer muss ihn ja machen.
Ein echter "Scheiß"-Job, aber einer muss ihn ja machen.
Niemand wusste so wirklich wohin mit der Tonne, also wurde
sie erst einmal irgendwo abgestellt, bis eine Lösung dafür gefunden wird.
Um
den ganzen noch die Krone aufzusetzen, hat ein anderer Gabelstaplerfahrer die
Tonne umgefahren. Aber die Arbeiter, die die Tonne mit Folie eingewickelt
hatten, haben gute Arbeit geleistet und es blieb alles dicht.
Wo die Tonne letzten Endes gelandet ist, wissen wir nicht.
Vielleicht findet irgendjemand in ein paar Wochen oder Monaten eine große
Überraschung…
Irgendwie traurig, wenn das einzige Highlight der Woche, eine Mülltonne voll Scheiße ist [entschuldigt die Ausdrucksweise].
Auch letztes Wochenende war eher ruhig und wir haben
wieder viel Zeit im Bett verbracht. Am
Sonntag haben wir immerhin das Mittagessen für die Woche vorgekocht.
Diese Woche haben wir bis Mittwoch auch wieder nur mit
Kranteilen verbracht. Am Mittwoch durften wir mal wieder in der Halle
streichen, da der australische Winter die ersten Vorboten schickt. Es gab immer
wieder Schauer und wir waren froh, ein Dach über dem Kopf zu haben.
Am Donnerstag hieß es dann Farbwechsel.
Wir sollen in der zweiten Halle, in der Fenster produziert
werden und die Schweißer arbeiten, Fußwege malen. Ja, ihr lest richtig, der
große Chef will, dass wir auf den Fußboden Wege malen, dass die Leute wissen,
wo sie zu laufen haben und wo nicht.
Wir beschweren uns nicht, denn die Aufgabe gefällt uns
eigentlich ganz gut.
Zuerst müssen wir den Bereich, den wir malen aufräumen und
sauber machen. Das geht am einfachsten mit Druckluft. Der Rest der Halle freut
sich jedes Mal, wenn wir eine riesige Staubwolke auf sie zu blasen.
Mit deutscher Ingenieurskunst machen wir uns die Arbeit einfach.
Anschließend wird mit der Schnippschnur eine gerade Linie gezogen und alles
abgeklebt. Und dann kann man auch schon malen.
Da wir Farbreste aufbrauchen sollen, hat der Fußweg ein
helles Grau, was sich nicht wirklich von dem angrenzenden Betonboden abhebt und
wahrscheinlich innerhalb einer Woche genauso schmutzig ist, wie der Rest der
Halle. Wir machen was uns gesagt wird und denken nicht groß über den Sinn oder
Unsinn der ganzen Aktion nach.
Das Wetter hat sich inzwischen ganz auf Winter umgestellt.
Stündlich brechen alle Dämme und es regnet als würde die Welt untergehen. Kurz
darauf bricht die Sonne durch die Wolken. Wir sind wieder froh, dass wir eine
Arbeit im trockenen ergattert haben.
Den Samstag haben wir uns frei genommen, um mal so richtig
schön auszuschlafen. Am Abend waren wir bei einem nepalesischen Arbeitskollegen
eingeladen. Dort wurden wir von seiner Frau mit sehr leckerer nepalesischer
Küche verwöhnt.
Das Dessert war so lecker, dass wir es direkt verputzt haben, ohne ein Foto zu machen. Es war ein kleiner Schoko-Muffin mit Eis und Karamelsoße... mhhh.
Nach einem wunderschönen Abend sind wir, mit bis zum Anschlag
gefüllten Mägen, nach Hause gefahren. Natürlich im strömenden Regen.
Den Sonntag verbringen wir mal wieder im Bett und lauschen
dem Regen, der auf das Dach prasselt. Mehr als Einkaufen und Kochen werden wir
heute nicht machen.
Bis demnächst.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen