Die Tage ziehen vorbei wie im Flug und schon wieder muss ich
feststellen, dass 2 weitere Wochen vergangen sind.
Immerhin habe ich ja mit
unseren Muttertagsgrüßen ein Lebenszeichen abgegeben.
Viel Neues gibt es natürlich nicht zu berichten. Vorletzten
Sonntag haben wir einen kleinen Kompressor zum Reifen aufpumpen gekauft und
sind dann in einen Park gefahren, wo Nico geangelt hat, während ich gelesen
habe. Nach dem Wocheneinkauf ging es dann ab nach Hause, wo wir den restlichen
Abend im Bett verbracht haben.
Am Montagmorgen hat uns der neue Chef dann direkt getrennt.
Nico musste mit Lorenzo Pflastern, während ich Tore, die auf die Baustelle
müssen, pink gemalt habe. In dem Container, den wir am vorangegangenen Samstag
gestrichen hatten, haben die Schweißer das Regal erweitert und das hieß für
mich, noch einmal alles Malen. Immerhin weiß, da freut sich das Auge.
Am Nachmittag durfte ich dann Vanille helfen, einen
Container auszuräumen und zu säubern.
Dienstag hieß es für Nico und Lorenzo Pflastern und für
Vanille und mich weiter den Container säubern und dann die gesamten
Malerutensilien aus einen Container in den gesäuberten Container umräumen.
Am Mittwoch haben wir mit Hilfe der Jungs dann das umräumen
und sortieren beendet und konnten wieder zu unseren „geliebten“ Kranteilen zurückkehren.
Ich hatte Glück und durfte den ganzen Rest der Woche auch bei den Kranteilen
bleiben. Die Anderen wurden ab und an zu anderen, schöneren?? Aufgaben gerufen.
Nico musste unter anderem Paletten sortieren und beim Aufbau von Regalen
helfen.
Am Samstag durften wir aber endlich wieder gemeinsam die
Kranteile streichen. Am Nachmittag habe ich dann gedrängelt einkaufen zu
fahren. Zum einen, weil ich eine neue Hose brauchte zum anderen und das war
vorrangig, um den 2. und 3. Teil von „Fifty Shades“ zu kaufen. Ja, letzten
Endes bin auch ich dem Bann von Mr. Grey verfallen. Vanille hatte mir am Montag
den ersten Band mitgebracht, ich habe die Woche über jeden Abend gelesen und am
Samstag war ich fertig und musste natürlich wissen, wie es weitergeht. Mit
einer Hose und 2 Büchern unter dem Arm ging es dann wieder zurück zur
Unterkunft und ran an den zweiten Band.
Am Sonntag waren wie dann Autoteile shoppen. Wir brauchen
neue Bremsbeläge, die alten gehen uns mit dem ständigen gequietsche langsam auf die Nerven. Außerdem brauchen wir noch für
die vordere Achse die Gleichlaufgelenke [Nico wird von mir gerade mit großen ungläubigen
Augen angeschaut, ob das auf Deutsch wirklich so heißt, aber google sagt es
heißt tatsächlich so]. Egal wir brauchen irgendwas für vorne an den Achsen. Bremsbeläge
waren auf Lager, aber die Gleichlaufgelenke [CV Joints im Englischen] mussten
wir bestellen.
Ich habe gerade begonnen mich wieder dem Buch zu widmen, als
Nico kam und meinte, dass der Kompressor, den wir letzte Woche gekauft hatten nicht
funktioniert. Also ging es noch einmal zurück zu dem Laden – umtausche. Alles
kein Problem und der neue Kompressor funktioniert einwandfrei.
Diese Arbeitswoche war eine sehr ruhige und schöne Woche,
denn der neue Chef war auf Lehrgang und konnte uns so nur beschränkt auf die
Nerven gehen.
Ich habe wieder viel Zeit alleine mit den Kranteilen
verbracht, während Nico weiter beim Regalbau geholfen hat.
Am Montagabend hatte
Nico sich auf eine Stelle beworben, die Helfer für eine Klimaanlagen-Firma
sucht.
Und am Dienstag kam direkt der Anruf, dass er doch bitte vorbeikommen
soll und direkt anfangen könnte. Also hat er am Dienstag ein kleines
Vorstellungsgespräch gehabt und den Papierkram abgeholt.
Mittwoch gab es dann vom alten Chef, den wir irgendwie
vermissen, eine schöne Aufgabe für uns. Wir mussten einen Container und seine „Babys“
streichen. Die „Babys“ sind 2 Container mit hochmoderner Technik. In einem
Container kann direkt vor Ort Beton gemischt werden. Der zweite Container ist
eine riesige Hochdruckpumpe, die den Beton überall hinpumpt, wo man möchte. Er
ist mächtig stolz darauf und wir müssen dieses Meisterwerk der Technik pink
malen. Aber bevor es ans Malen ging, mussten wir alles abkleben, denn es sollen
nur die blauen Bereiche des blau-weißen Containers bemalt werden. Das Abkleben
hat den ganzen Tag gedauert und uns gut beschäftigt.
Am Donnerstag verwandelten sich die blau-weiße Container in
pink-weißen und ich muss unterbewusst bei dieser Farbkombination jedes Mal an
Süßigkeiten denken. Kurz vor Feierabend haben wir dann den alten und den neuen
Chef gebeichtet, dass Nico ab nächste Woche bei einer anderen Firma arbeiten
wird. Sie haben es gut aufgenommen und Nico könnte im schlimmsten Falle wieder zurückkommen.
Am Freitag konnten wir uns den Kranteilen widmen. Mal wieder
ist es super dringend und die Teile müssen bis Ende nächster Woche fertig sein.
Idealerweise ist für morgen und die gesamte nächste Woche Regen angesagt.
Die Nachricht über Nicos Abgang aus der Firma hat sich mal
wieder von selbst wie ein Lauffeuer verbreitet und jeder fragt ihn darüber aus.
Wie angekündigt schüttet es am Samstag aus Eimern und wir
haben eine tolle und vor allem überdachte Aufgabe bekommen – Klimaanlagen sortieren.
Das erwies sich als recht schwierig, denn die Klimaanlagen, die da waren haben
nicht im Geringsten mit denen auf den Listen, die uns gegeben wurden
übereingestimmt. Egal wir haben erst einmal alles erfasst und in einer Liste
zusammengefasst.
Ein Mechaniker auf Arbeit hat uns die Bremsbeläge gewechselt
und jetzt können wir endlich quietsch-frei durch die Gegend fahren. Danke, Leo.
Der Regen hat auch zum Feierabend nicht nachgelassen und so haben wir uns im
Bett vergraben und den Rest des Tages vergammelt.
Auch heute, der Sonntag, war recht unspektakulär. Es regnet
mit kleinen Unterbrechungen und wir konnten es immerhin auf die Reihe bringen
einzukaufen.
Ohne Vorwarnung brechen draußen alle Dämme und der Himmel ergießt
sich ohne Erbarmen über Perth. Wir sind froh, im Bett zu liegen – trocken und
warm.
Bis bald.